dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Keine rasche Entlastung für Unternehmen bei Pensions-Rückstellungen

Berlin (dpa) - Unternehmen, die ihren Mitarbeitern eine Betriebsrente anbieten, können auf keine rasche Entlastung bei ihren Pensionsrückstellungen hoffen. Nach Angaben der Unions-Fraktion im Bundestag vom Freitag lehnt die SPD eine Änderung der aktuellen Rechtslage zur Verzinsung noch bis Jahresende ab, um die steigenden Belastungen zu begrenzen. Unternehmen, die nach dem Handelsrecht bilanzieren, müssten daher allein in diesem Jahr mit einem deutlichen Anstieg der Rückstellungen rechnen. In der SPD hieß es, im Bilanzrecht könne es keine Schnellschüsse geben. Das Thema betriebliche Altersvorsorge werde aber angegangen. Die Pensionsverpflichtungen der Unternehmen stellen in der Niedrigzinsphase der Unternehmen ein immer größeres Problem dar.

Platzeck soll Lufthansa-Tarifkonflikt mit Ufo schlichten

Frankfurt/Main (dpa) - Der frühere brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck soll im Lufthansa-Tarifkonflikt mit dem Kabinenpersonal schlichten. Ufo-Chef Nicoley Baublies bestätigte am Freitag auf Anfrage einen „Spiegel“-Vorabbericht. Ein Lufthansa-Sprecher sagte: „Wir sind mit Herrn Platzeck im Gespräch und hoffen, ihn als Schlichter gewinnen zu können.“ Termine oder einen Fahrplan für eine Schlichtung gibt es noch nicht. Mitte der Woche hatte sich die Konzernführung mit der Flugbegleitergewerkschaft Ufo darauf geeinigt, ein Bündel offener Fragen, die nur das Kabinenpersonal betreffen, im Rahmen einer Schlichtung zu klären. Ufo sagte daraufhin für Donnerstag und Freitag geplante Streiks ab.

VW-Betriebsratschef: Falsche Verbrauchswerte drücken Verkäufe

Wolfsburg (dpa) - Die Marke Volkswagen hat nach den Worten von Betriebsratschef Bernd Osterloh vor allem wegen des Skandals um falsche Angaben zum Spritverbrauch mit sinkenden Verkäufen zu kämpfen. „Das Thema CO2 hat eine Vertrauenskrise ausgelöst“, sagte Osterloh, der auch im Aufsichtsrat sitzt. „Es gibt eine Kaufzurückhaltung.“ Die geschönten CO2- und damit auch Spritverbrauchswerte bei rund 800 000 Autos des VW-Konzerns seien dabei für die Kunden deutlich entscheidender als die Manipulationen beim Stickoxid-Ausstoß, die zuerst bekanntgeworden waren. Bereits im Oktober hatte die Marke Volkswagen mehr als fünf Prozent weniger Autos an die Kunden ausgeliefert als ein Jahr zuvor. In der Regel vergehen allerdings zwischen Bestellung und Auslieferung mehrere Wochen oder gar Monate.

GfK: Verbraucher zu Weihnachten in Kauflaune - trotz Unsicherheiten

Frankfurt/Nürnberg (dpa) - Deutschlands Verbraucher lassen sich gerade zu Weihnachten ihre Konsumlaune nicht verderben - trotz wachsender Sorgen um die Konjunktur. 274 Euro wollen sie im Schnitt für Geschenke ausgeben, wie die Marktforscher der Nürnberger GfK in einer Umfrage ermittelt haben. „Auch 2015 wird es volle Einkaufswagen zur Weihnachtszeit geben“, sagte GfK-Experte Wolfgang Adlwarth am Freitag in Frankfurt. Zwar werden im Schnitt elf Euro weniger als zu Weihnachten 2014 ausgegeben, allerdings spendeten die Menschen im laufenden Jahr zugleich deutlich mehr - etwa für Flüchtlinge. Die GfK geht davon aus, dass dieser Trend bis zum Jahresende anhalten wird.

Kfz-Gewerbe: Rückgang privater Zulassungen wird sich 2016 fortsetzen

Mannheim/Bonn (dpa) - Der Rückgang privater Auto-Neuzulassungen in Deutschland wird sich nach Einschätzung der Autohändler im kommenden Jahr fortsetzen. Insgesamt komme der Automarkt zwar wohl auf ein leichtes Plus - aber nur dank der wachsenden Firmenflotten, teilte der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) am Freitag in Mannheim mit. Für das Jahr 2016 rechnet ZDK-Präsident Jürgen Karpinski mit 3,2 Millionen Pkw-Neuzulassungen. Im Gesamtjahr 2015 erwarten die Autohändler eine Zahl von 3,19 Millionen. Im Gebrauchtwagen-Geschäft stellt sich der ZDK für das kommende Jahr auf 7,3 bis 7,4 Millionen Besitzumschreibungen ein - also etwa so viele wie für 2015 erwartet (7,3 Millionen).

Berlin bei Firmengründungen spitze - ostdeutsche Länder schwach

Frankfurt/Main (dpa) - Nirgendwo in Deutschland wagen so viele Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit wie in Berlin. Nach einer Analyse der staatlichen Förderbank KfW liegt die jährliche Gründerquote in der Hauptstadt bei 2,6 Prozent - das heißt, dass von 2009 bis 2014 jedes Jahr 26 von 1000 Einwohnern im Alter von 18 bis 64 Jahren eine Firma an den Start brachten. Die Stadtstaaten Hamburg (2,2 Prozent) und Bremen (2,1) haben ebenfalls vergleichsweise hohe Gründerquoten, wie KfW-Experte Georg Metzger in seiner am Freitag in Frankfurt veröffentlichten Analyse berichtet. Abgeschlagen mit einer Quote von nur 1,1 Prozent landen die ostdeutschen Flächenländer Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen am Ende des Rankings.

Dax richtungslos nach jüngster Rally

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat nach seiner jüngsten Rally am Freitag keine klare Richtung gefunden. Er pendelte und lag am Nachmittag 0,16 Prozent tiefer bei 11 302,87 Punkten. Auf Wochensicht winkt dem deutschen Leitindex indes ein Kursplus von über anderthalb Prozent. Der MDax verlor 0,32 Prozent auf 21 397,46 Punkte. Am Donnerstag war der Index der mittelgroßen Werte bis auf weniger als 100 Punkte an sein Rekordhoch aus dem April herangerückt. Der Technologiewerte-Index TecDax schaffte hingegen zuletzt ein Plus von 0,25 Prozent auf 1839,91 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,06 Prozent auf 3496,62 Punkte. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,32 auf 0,31 Prozent. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0580 (Donnerstag: 1,0612) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9452 (0,9423) Euro.

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