dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Italien an Finanzmärkten immer stärker unter Druck =

Frankfurt/Main (dpa) - Das hochverschuldete Euro-Land Italien gerät an den Finanzmärkten immer stärker unter Druck. Zu Wochenbeginn stieg die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen erstmals über die Marke von 6,5 Prozent. Am Montagvormittag kletterte die Rendite kräftig um rund einen viertel Prozentpunkt auf bis zu 6,638 Prozent. Der Risikoaufschlag zu deutschen Staatsanleihen mit gleicher Laufzeit stieg damit auf einen Rekordwert von etwa 4,78 Prozentpunkten. Hohe Renditen und Risikoaufschläge gelten als Zeichen eines großen Misstrauens der Investoren.

Rösler: Bundesbank-Gold ist tabu =

Berlin/Frankfurt (dpa) - Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hat Begehrlichkeiten zum Einsatz von Bundesbank-Gold für die Euro-Rettung eine klare Absage erteilt. „Die deutschen Goldreserven müssen unantastbar bleiben. Das sage ich hier ausdrücklich als Wirtschaftsminister, als Stellvertreter der Bundeskanzlerin und auch als Parteivorsitzender der FDP“, sagte Rösler am Montag im ARD- Morgenmagazin. Medienberichten zufolge gab es beim G-20-Gipfel in Cannes Forderungen, die Gold- und Währungsreserven der Euro- Notenbanken heranzuziehen, um den europäischen Rettungsschirm EFSF in der aktuellen Schuldenkrise schlagkräftiger zu machen.

Gashahn wird aufgedreht: Merkel und Medwedew eröffnen Nord Stream =

Lubmin/Moskau (dpa) - Das größte europäische Infrastrukturprojekt wird eröffnet: Der russische Präsident Dimitri Medwedew und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) drehen am Dienstag symbolisch den Gashahn der 1200-Kilometer-Pipeline Nord Stream auf. Der Festakt nahe Lubmin findet unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen statt, 400 Gäste werden erwartet. Nach eineinhalb Jahren Bauzeit geht zunächst der erste Strang der 7,4 Milliarden Euro teuren Trasse des Firmenkonsortiums Nord Stream in Betrieb. Mit der Röhre auf dem Meeresgrund gibt es erstmals eine direkte Gasverbindung zwischen Russland und Deutschland. Start ist der Ostsee-Hafen Wyborg nahe der finnischen Grenze, Anlandepunkt ist nahe Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern.

Ikea wächst in Deutschland stärker als der Markt =

Hofheim-Wallau (dpa) - Das internationale Möbelhaus Ikea wächst in Deutschland stärker als der Markt. Ikea Deutschland steigerte seinen Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr (bis 31.8.) auf 3,65 Milliarden Euro. Das sei ein Plus von fünf Prozent zum Vorjahr, sagte Geschäftsführer Peter Betzel am Montag in Hofheim-Wallau bei Frankfurt. Nach der Finanzkrise sei der Markt für Möbel in Deutschland in diesem Jahr erstmals wieder gewachsen. Ikea steigerte seinen Anteil auf 12,4 Prozent. Im weltweiten Ikea-Konzern ist die deutsche Tochter die größte und trägt 15 Prozent zum Umsatz bei. In Deutschland betreibt der Möbelhändler 46 Filialen, weltweit sind es 328.

Gerlach zieht Bewerbung für Sparkassen-Spitzenamt zurück =

Münster (dpa) - Der Chef des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, Rolf Gerlach, zieht seine Kandidatur für das Spitzenamt der deutschen Sparkassen zurück. Das teilte sein Verband am Montag in Münster mit. Eine Gruppe von regionalen Verbandschefs habe sich bereits auf einen Kandidaten festgelegt, ehe die geplante Diskussion mit den Bewerbern geführt worden sei, hieß es zur Begründung. Eine sinnvolle Erörterung über Inhalte sei damit nicht mehr möglich. Der bisherige bayerische Finanzminister Georg Fahrenschon (CSU) steht nunmehr als der einziger Kandidat für den Präsidenten-Posten beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) da. Die Wahl erfolgt am 30. November.

Billigflieger Ryanair hebt Gewinnprognose an =

Dublin (dpa) - Keine Flaute bei Ryanair: Europas größter Billigflieger schraubt nach einem überraschend rentablen Halbjahr die Gewinnprognose herauf. Trotz der unsicheren Wirtschaftsentwicklung erwartet Unternehmenschef Michael O'Leary für das Geschäftsjahr 2011/2012 (31. März) nun einen Überschuss von 440 Millionen Euro, zehn Prozent mehr als bislang angekündigt. Im Gegensatz zu Lufthansa und Air Berlin verdiente der Herausforderer aus Irland in den Sommermonaten dank höherer Ticketpreise und eines neuen Streckenmixes mehr als ein Jahr zuvor.

Dax gibt nach - Griechenland und Italien belasten =

Frankfurt/Main (dpa) - Die Unsicherheit über den Fortgang der Schuldenkrise hat den deutschen Aktienmarkt am Montag weiter belastet. Der Dax etwa verlor 0,43 Prozent auf 5941 Punkte. Damit knüpfte der Leitindex an seine zuletzt schwache Entwicklung an - am Freitag hatte er um 2,72 Prozent nachgegeben und war mit einem Wochenverlust von knapp 6 Prozent aus dem Handel gegangen. Der MDax der mittelgroßen Werte büßte am Montag 0,31 Prozent auf 9048 Punkte ein, der TecDax sank um minimale 0,07 Prozent auf 706 Punkte.Der Euro fiel: Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,3742 (Freitag: 1,3773) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7277 (0,7261) Euro.

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