dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Inflationsrate fällt auf 2,0 Prozent

Wiesbaden (dpa) - Die Inflation in Deutschland ist weiter auf dem Rückzug: Erstmals seit Anfang 2011 ist die Jahresteuerung im Januar wieder auf die Marke von 2,0 Prozent gefallen, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Berechnungen am Montag in Wiesbaden mitteilte. Überdurchschnittlich stark zogen weiter die Preise für Haushaltsenergie und Kraftstoffe an. Bundesweite Zahlen liegen dazu noch nicht vor. Beispielsweise in Nordrhein-Westfalen bezifferten die Statistiker am Montag den Preisauftrieb binnen Jahresfrist bei Heizöl auf 16,9 Prozent, bei Kraftstoffen auf 6,6 Prozent.

Schlecker-Insolvenzverwalter sieht Chancen für Drogeriekette

Ehingen (dpa) - Die insolvente Drogeriekette Schlecker soll noch eine Chance bekommen - die einstige Milliardärsfamilie steht allerdings mit leeren Händen da. „Aus meiner Sicht gibt es einen guten Kern“, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz am Montag am Stammsitz in Ehingen bei Ulm. Meike Schlecker, Tochter des Unternehmensgründers, erklärte, die Familie habe große Teile ihres Privatvermögens bereits in die Restrukturierung der Kette gesteckt. „Es ist nichts mehr da.“ Geiwitz betonte laut Schlecker-Mitteilung: Die Insolvenz bedeute „in der Konsequenz die Privatinsolvenz von Anton Schlecker“.

Rekord bei freien Stellen - Im Januar drei Millionen Arbeitslose

Nürnberg (dpa) - Die Jobchancen von Arbeitslosen sind nach Erkenntnissen der Bundesagentur für Arbeit (BA) schon lange nicht mehr so gut gewesen wie zum Jahresbeginn. Denn die Arbeitskräftenachfrage der deutschen Wirtschaft liegt weiter auf Rekordniveau: Noch nie seit Beginn der entsprechenden Aufzeichnungen habe es in Deutschland so viele offene Stellen gegeben wie im Januar, berichtete die Bundesagentur am Montag bei der Veröffentlichung ihres Stellenindexes BA-X. Der Index wird seit dem Jahr 2004 ermittelt. Nach Einschätzung der Nürnberger Bundesbehörde wird die hohe Arbeitskräftenachfrage weiterhin durch die stabile wirtschaftliche Situation in Deutschland getragen.

Lage am europäischen Anleihemarkt trübt sich vor EU-Gipfel ein

Frankfurt/Main/Rom (dpa) - Die Lage am europäischen Anleihemarkt hat sich zu Wochenbeginn vor dem wichtigen EU-Gipfel spürbar eingetrübt. Nach einer deutlichen Entspannung in der vergangenen Woche stiegen die Risikoaufschläge für Staatspapiere finanzschwacher Euro-Länder am Montag deutlich an. Besonders stark war der Anstieg in Portugal, das nach Griechenland zusehends in den Fokus der Investoren gerät. Der Risikoaufschlag für zehnjährige portugiesische Staatspapiere zu deutschen Titeln gleicher Laufzeit stieg im Vormittagshandel auf den höchsten Wert seit Einführung des Euro.

Bierdurst erneut gesunken - Alkoholfreies legt weiter zu

Wiesbaden/Berlin (dpa) - In Deutschland wird immer weniger herkömmliches Bier getrunken. Der Pro-Kopf-Verbrauch sank nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes 2011 auf den historischen Tiefstand von 101,4 Liter. Allerdings ist alkoholfreies Bier, das sich wachsender Beliebtheit erfreut, in den am Montag veröffentlichten Daten nicht enthalten. Vom Trend zu alkoholfreien Getränken profitieren schon seit längerer Zeit die Hersteller von Mineralwasser und Erfrischungsgetränken. Bei diesen Getränken stieg der Pro-Kopf-Verbrauch 2011 laut Verbänden jeweils auf Rekordhöhen.

Winterschlussverkauf mit hoffnungsvollem Auftakt

Berlin (dpa) - Mit Rabatten bis zu 50 Prozent hat am Montag der Winterschlussverkauf in Deutschland begonnen. Die koordinierte Aktion begann bei klirrender Kälte in der ganzen Republik. Bei warmer Kleidung, Winterschuhen und Wintersportausrüstung seien die Lager nach vielen Wochen milden Wetters ziemlich voll, hieß es beim Handelsverband Deutschland (HDE). Deshalb werde es gerade bei diesen Artikeln kräftige Nachlässe geben. Daran dürfte auch nichts ändern, dass die Nachfrage nach Wintermode wegen der Kälte auch ohne Rabatte anzieht.

Spanair beantragt Insolvenz - Konkurrent Vueling im Aufwind

Barcelona (dpa) - Die spanische Fluggesellschaft Spanair hat drei Tage nach der Einstellung des Flugbetriebs die Einleitung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Das Unternehmen teilte am Montag den Mitarbeitern mit, dass die Arbeitsverträge für alle 2075 Beschäftigte gekündigt werden. Indirekt sind von der Pleite der viertgrößten spanischen Fluggesellschaft rund 4000 Beschäftigte betroffen. Wie die Nachrichtenagentur EFE aus Justizkreisen in Barcelona erfuhr, wird es in dem Insolvenzverfahren um Verbindlichkeiten von über 300 Millionen Euro gehen. Die größten Gläubiger dürften die skandinavische Fluggesellschaft SAS und die katalanische Regionalregierung sein.

Internet-Branche bildet Allianz gegen Phishing

New York (dpa) - Führende Internet-Konzerne verstärken den Kampf gegen sogenannte Phishing-Angriffe, bei dem Informationen der Nutzer wie Kreditkartendaten oder Passwörter abgegriffen werden. In der am Montag vorgestellten Allianz mit dem Namen DMARC haben sich unter anderem Google, Facebook, Microsoft, AOL, LinkedIn, der Bezahldienst PayPal und Yahoo zusammengeschlossen. Die Idee ist, kriminelle E-Mails hinter den Kulissen herauszufiltern, damit sie die Nutzer gar nicht erst erreichen. Bei Phishing bekommen Internet-Anwender gefälschte E-Mail-Nachrichten, in denen sie zum Beispiel aufgefordert werden, sich bei einem Internet-Dienst oder ihrem Online-Banking zur Klärung irgendwelcher Probleme einzuloggen.

Deutsche Aktien zum EU-Gipfel unter Druck

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag mit deutlichen Verlusten in die neue Woche gestartet. Angesichts des EU-Gipfels in Brüssel verloren Anleger den Mut der vergangenen Tage und so fiel der Dax um 1,17 Prozent auf 6436 Punkte. Der MDax büßte 1,55 Prozent auf 9786 Punkte ein, und der TecDax gab um 0,62 Prozent auf 740 Punkte nach. Eine zufriedenstellend verlaufene Auktion italienischer Staatsanleihen konnte am Mittag nur kurzzeitig ein wenig den Druck von den Märkten nehmen. Der Kurs des Euro gab nach: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3110 (Freitag: 1,3145) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7628 (0,7607) Euro.

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