dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Auffanglösung geplatzt: Kein Hilfe für 11 000 Schlecker-Beschäftigte

Stuttgart/München/Berlin (dpa) - Alles Bangen war umsonst: Mehr als 10 000 Schlecker-Beschäftigte werden in diesen Tagen ihre Kündigung im Briefkasten finden. Die Bemühungen, sie in einer Transfergesellschaft vor dem abrupten Fall in die Arbeitslosigkeit zu bewahren, sind endgültig gescheitert. Die Bundesländer konnten sich nach einem nervenaufreibenden Tauziehen am Donnerstag nicht auf die dafür nötige Bürgschaft einigen. Den Ausschlag hatte letztlich Bayern gegeben, das sich auf Drängen der FDP nicht an der nötigen Bürgschaft für die Transfergesellschaften beteiligen wollte.

Weiter Rekordtief bei Arbeitslosigkeit - 3,028 Millionen ohne Job

Nürnberg (dpa) - Trotz leichter Konjunkturschwäche ist die März-Arbeitslosigkeit in diesem Jahr auf ein neues Rekordtief gesunken: Mit 3,028 Millionen waren so wenige Männer und Frauen arbeitslos wie zuletzt zum Frühjahrsbeginn vor 20 Jahren. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg berichtete, sank die Erwerbslosigkeit im Vergleich zum Februar um 82 000. Der Frühjahrsaufschwung fiel damit so stark aus wie im Schnitt der vergangenen fünf Jahre. Vor einem Jahr hatte die Arbeitslosigkeit noch um 182 000 höher gelegen. Die Arbeitslosenquote sank im März um 0,2 Punkte auf 7,2 Prozent - nach 7,6 Prozent im Vorjahr.

Bestellungen im Maschinenbau weiter auf Talfahrt - „Stabilisierung“

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Maschinenbau leidet weiter unter der schwächelnden Weltkonjunktur und den eingetrübten Geschäftserwartungen in der Industrie. Im Februar gingen zum vierten Mal in Folge weniger Bestellungen bei den mittelständisch geprägten Betrieben ein als im Vorjahr, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Donnerstag in Frankfurt berichtete. Die Auftragseingänge lagen real um 16 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres. Die deutsche Schlüsselindustrie sieht dennoch positive Signale und begründet die kräftigen Minusraten mit einem extrem hohen Vorjahresniveau.

Opel weist Gerüchte um Verkauf des Werks Eisenach zurück

Rüsselsheim/Eisenach (dpa) - Der strauchelnde Autobauer Opel hat Gerüchte um einen möglichen Verkauf des Werks Eisenach zurückgewiesen. „Diese Spekulationen entbehren jeder Grundlage und sind falsch. Es gibt keine Pläne, das Werk Eisenach zu verkaufen“, teilte die Adam Opel AG am Donnerstag in Rüsselsheim mit. Der Hersteller reagierte damit auf einen Bericht des „Handelsblatts“ (Donnerstag). Unter Berufung auf eine mit der Situation vertraute Person schreibt die Zeitung, es sei denkbar, dass für Eisenach ein Investor gesucht werde.

Rückschlag bei Sanierung der BayernLB - Keine Prognose für 2012

München (dpa) - Die BayernLB hat bei ihrer Sanierung einen herben Rückschlag erlitten und bleibt eine Belastung für den Freistaat Bayern. Im vergangenen Jahr verhagelte die ungarische Banktochter MKB der BayernLB die Bilanz und überschattete Fortschritte im Kerngeschäft. „2011 war das Jahr der zwei Gesichter für die BayernLB“, sagte Vorstandschef Gerd Häusler am Donnerstag in München. Eine konkrete Prognose für 2012 gab er nicht ab. Von den langwierigen Verhandlungen mit der EU über das Sanierungskonzept für die BayernLB zeigte er sich enttäuscht. „Wir wünschen uns kaum etwas mehr, als das Verfahren abzuschließen.“ Hoffnungen auf einen Durchbruch bei einem Spitzengespräch am Dienstaghatten sich aber nicht erfüllt.

Bahn will Rekordumsatz verdoppeln

Berlin (dpa) - Bahnchef Rüdiger Grube schwört die Deutsche Bahn auf ehrgeizige Ziele ein. Der bundeseigene Konzern will seinen Umsatz bis 2020 auf 70 Milliarden Euro nahezu verdoppeln. Die Vorgabe ist Teil der neuen Strategie „DB 2020“, die Grube bei der Vorlage der Bilanz am Donnerstag präsentierte. Die Bahn will auch unter die zehn beliebtesten Arbeitgeber in Deutschland vorstoßen und Vorreiter beim Umweltschutz werden. Im vergangenen Jahr erzielte der Konzern einen Rekordumsatz von 37,9 Milliarden Euro. Der Gewinn stieg um 25,9 Prozent auf 1,3 Milliarden, blieb aber erneut unter den Werten, die die Bahn vor der Finanz- und Wirtschaftskrise erreicht hatte. Der Güterverkehr auf der Schiene kränkelt.

Strom- und Gasnetzbetreiber wollen höhere Kosten durchsetzen

Düsseldorf (dpa) - Den Strom- und Gaskunden in Deutschland drohen zusätzliche Preisaufschläge. Fast 300 Gas- und Stromnetzbetreiber wollen vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht gegenüber der Bundesnetzagentur höhere Netzentgelte durchsetzen. Über ihre Beschwerden wird seit Donnerstag verhandelt. „Es geht um viel in diesem Verfahren. Die Bedeutung ist immens“, sagte der Vorsitzende Richter Wiegand Laubenstein beim Prozessauftakt. Das Gericht ließ auch erkennen, dass die Betreiber voraussichtlich Erfolg haben werden. Die Berechnungen der Bundesnetzagentur seien nicht ausreichend plausibel.

Generalstreik legt Spanien teilweise lahm - Urlauber wenig betroffen

Madrid (dpa) - Ein Generalstreik hat die spanische Wirtschaft nur in einzelnen Bereichen lahmgelegt. In mehreren Branchen wurde trotz eines Aufrufs der Gewerkschaften zu einer 24-stündigen Arbeitsniederlegung fast normal gearbeitet. Während in Autowerken und zahlreichen Industriebetrieben die Produktion am Donnerstag teilweise zum Stillstand kam, waren die meisten Gaststätten, Geschäfte und Banken wie an einem normalen Werktag geöffnet. Spanien-Urlauber wurden von dem Ausstand nur wenig betroffen.

Dax schwach - Konjunkturdaten und Italien-Anleihe drücken

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag belastet von durchwachsenen Konjunkturdaten aus der Eurozone und den USA seine Verluste ausgeweitet und sich von der Marke von 7000 Punkten entfernt. Der Dax stand zuletzt mit 1,15 Prozent im Minus bei 6918 Punkten. Der MDax gab um 0,87 Prozent auf 10 585 Punkte nach, und der TecDax verlor 0,90 Prozent auf 787 Punkte. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3272 (Mittwoch: 1,3337) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7535 (0,7498) Euro.

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