Eisige Stimmung bei Bofrost

Mitglied des Betriebsrates gefeuert.

Düsseldorf/Straelen. Unterkühlt ist die Stimmung seit langem beim Tiefkühl-Riesen Bofrost aus Straelen (Kreis Kleve). Denn zwischen Unternehmensleitung und Betriebsrat wird ein erbitterter Streit ausgetragen. Der ging gestern vor dem Landesarbeitsgericht in Düsseldorf weiter.

Diesmal ging es darum, dass Bofrost einem Verpackungsmanager kündigen will, der nicht freigestelltes Betriebsratsmitglied ist. Er soll während seiner Arbeitszeit eine acht Seiten lange Stellungnahme zu der betriebsbedingten Kündigung von zwei Kollegen geschrieben haben.

Brisant wird die Angelegenheit, weil es im Betriebsrat offenbar eine undichte Stelle gibt. Die Unternehmensleitung hatte Zugriff auf die Computerdatei, aus der hervorging, wann der Verpackungsleiter das Schreiben aufgesetzt hat.

Die Düsseldorfer Richter stellten gestern klar, dass ein Arbeitgeber nicht das Recht habe, Dateien des Betriebsrates einzusehen. Auf der anderen Seite könne aber der Betriebsrat auch nicht Auskunft darüber verlangen, welcher leitende Mitarbeiter ihn bespitzelt hat. Die undichte Stelle müsse ohne gerichtliche Unterstützung geschlossen werden.

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