Ermittlungsverfahren gegen EADS-Manager Sperl eingeleitet

Der ehemalige Airbus-Finanzchef soll mit Insiderwissen einen Teil seiner Konzernaktien verkauft haben.

Paris. Wegen mutmaßlicher Insidergeschäfte beim Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS hat die französische Justiz ein Ermittlungsverfahren gegen den deutschen Manager Andreas Sperl eingeleitet.

Der Leiter des EADS-Werkes in Dresden könne gegen eine Kaution von 200.000 Euro auf freien Fuß kommen, teilte die Justiz in Paris am Freitag mit. Damit wurden in der Affäre erstmals gegen einen noch amtierenden Manager Ermittlungen eingeleitet.

Sperl war früher Finanzchef bei der EADS-Tochter Airbus und soll seinerzeit mit Insiderwissen einen Teil seiner Konzernaktien verkauft haben. Der 61-jährige Manager hat nach Angaben der französischen Finanzaufsicht einen Gewinn von 816.000 Euro gemacht, als er Ende 2005 und Anfang 2006 knapp 59.000 EADS-Aktien abstieß.

Neben Sperl stehen weitere 16 EADS-Manager unter Verdacht, von denen elf noch auf ihrem Posten sind. Sie sollen in Kenntnis nicht veröffentlichter Finanzprognosen und drohender Lieferverzögerungen beim Super-Airbus A380 Aktienpakete verkauft haben. Sperl ist heute Leiter der EADS-Tochter Elbe-Flugzeugwerke (EFW) und einer von vier Deutschen, gegen die in der Insideraffäre ermittelt wird.

Die französische Justiz ermittelt bereits gegen den früheren deutschen Airbus-Chef Gustav Humbert, den ehemaligen Strategie- und Marketingchef Jean-Paul Gut und den früheren Co-Chef Noël Forgeard. Alle drei wurden gegen Kautionen zwischen 350.000 und einer Million Euro wieder auf freien Fuß gesetzt.

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