Erneut Razzia bei der HSH Nordbank

Hamburg (dpa) - Erneut Razzia bei der HSH Nordbank: Polizei und Staatsanwaltschaft haben am vergangenen Dienstag wegen des Verdachts der Untreue die Bankzentralen in Hamburg und Kiel durchsucht.

Razzien gab es auch in vier Privatwohnungen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie in Geschäfts- und Lagerräumen einer Sicherheitsfirma in München. Dabei seien rund 30 Kartons mit Unterlagen sowie Laptops, PCs und Datenträger sichergestellt worden, bestätigte Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers am Donnerstag einen Bericht der „Bild“-Zeitung.

Ein ehemaliger Vorstand sowie zwei frühere leitende Angestellte würden verdächtigt, unberechtigt Zahlungen über mehr als fünf Millionen Euro an eine Münchner Sicherheitsfirma sowie an eine Salzburger Wirtschafts- und Steuerberatungsgesellschaft angewiesen zu haben. Die Bank hatte deshalb Ende 2010 selbst Anzeige erstattet.

„Die Beschuldigten stehen im Verdacht, eine Untreue zum Nachteil der Bank begangen zu haben“, sagte Möllers. Hintergrund ist dem Zeitungsbericht zufolge ein Rechtsstreit mit einem türkischen Reeder, der von der HSH Nordbank 61 Millionen Euro fordere.

Unter dem Titel „Shisha“ sollen die Verdächtigen der Sicherheitsfirma 3,5 Millionen Euro „zur Unterstützung in einem Rechtsstreit in der Türkei“ angewiesen haben. Außerdem sollen sie bei der österreichischen Wirtschaftsberatungsgesellschaft ein nutzloses Gutachten zur Situation türkischer Reedereien über 1,5 Millionen Euro in Auftrag gegeben haben.

Möllers sagte, die Anklagebehörde habe nach rund einjähriger Prüfung Anfang 2012 einen Anfangsverdacht angenommen und am Dienstag von zwei Staatsanwälten und 42 Polizeibeamten insgesamt elf Durchsuchungsbeschlüsse umsetzen lassen.

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