Euro-Krise: Hoffnung lässt Risikoaufschläge sinken

Frankfurt/Main (dpa) - Vor dem Sondergipfel zur Schuldenkrise sind die Risikoaufschläge von Staatsanleihen der angeschlagenen Staaten Spanien, Italien und Griechenland gesunken.

Marktbeobachter begründeten dies am Donnerstag mit der wachsenden Hoffnung, dass die Staats- und Regierungschef nun doch eine Lösung präsentieren werden, um Griechenland vor der Pleite zu bewahren.

Die Rendite von zehnjährigen italienischen Anleihen sank um 0,07 Prozentpunkte auf 5,497 Prozent. Zehnjährige spanische Anleihen gaben um 0,06 Prozentpunkte auf 5,881 Prozent nach. Zu Beginn der Woche waren die Risikoaufschläge von Papieren dieser Länder noch über die psychologisch wichtige Marke von sechs Prozent geklettert.

Die Renditen von Staatspapieren Griechenlands gingen zuletzt um 0,33 Prozentpunkte auf 16,016 Prozent zurück. Die als sicher geltenden deutschen Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren büßten dagegen 0,04 Prozentpunkte auf 2,802 Prozent ein.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy fanden nach heftigem Ringen im Kanzleramt in der Nacht zum Donnerstag eine gemeinsame Position zur Rettung Griechenlands. Damit dürften die Staats- und Regierungschefs bei ihrem Sondergipfel in Brüssel das zweite Hilfspaket für das hoch verschuldeten Land auf den Weg bringen. Ergebnisse des Gesprächs im Kanzleramt, an dem auch der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, teilgenommen hatte, wurden nicht mitgeteilt.

„Die Finanzmärkte erwarten richtungsweisende Entscheidungen, mit welchen Ansätzen Griechenland und möglicherweise auch weitere Problemstaaten unterstützt werden sollen“, hieß es von der HSH Nordbank. Eine Patentlösung gebe es nicht, alle Ideen hätten gravierende Nachteile. So dürfte es auf ein Bündel an Maßnahmen hinauslaufen, die aber kaum bis ins Detail ausgestaltet sein würden und vermutlich teils noch der Zustimmung der Länderparlamente bedürften.

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