Experte: Fachkräftemangel trifft nur wenige Betriebe

Nürnberg (dpa) - Der von Wirtschaftsverbänden beklagte Mangel an Fachkräften trifft nach Erkenntnissen von Arbeitsmarktforschern tatsächlich nur wenige Betriebe in Deutschland.

Zwar habe die Nachfrage nach besonders qualifizierten Mitarbeitern im ersten Halbjahr 2011 über der des Boomjahres 2000 gelegen; der „Problemdruck“ sei dennoch nicht so groß wie damals, geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Im Boomjahr 2011 hätten lediglich acht Prozent der Betriebe nicht alle Fachkräftestellen besetzen können; im Jahr 2000 seien es dagegen zehn Prozent gewesen. Die Forscher räumen allerdings ein: „Für einen Betrieb können selbst einzelne offene Fachkräftestellen ein Problem sein“. Wegen des wachsenden Anteils Älterer werde der Fachkräftemangel zudem in den kommenden Jahren zunehmen, gibt das IAB zu bedenken.

Untersuchungen zeigten auch, dass viele Firmen inzwischen auf den drohenden Fachkräfteengpass reagierten. So hielten sie ihre älteren Beschäftigten länger im Betrieb. Auch übernähmen Unternehmen einen größeren Anteil von Auszubildenden als früher: 2011 seien zwei Drittel des Berufsnachwuchses weiterbeschäftigt worden; dies sei ein Rekordwert. Auch bildeten mehr Unternehmen als früher aus; 2011 seien es 53 Prozent gewesen - nach 45 Prozent im Jahr 2007.

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