Familienkonzern Haniel will Externe holen

Hamburg/Duisburg (dpa) - Der Duisburger Haniel-Konzern plant Strukturveränderungen. Erstmals sollen ab 2013 in die beiden Führungsgremien des Familienunternehmens Mitglieder von außen gewählt werden.

Ein Unternehmenssprecher bestätigte am Sonntag einen entsprechenden Bericht des „Spiegel“. Mitinhaber Franz Markus Haniel hatte den Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat entsprechende Planungen in einem Brief in der vergangenen Woche mitgeteilt. Über das Vorhaben muss die Gesellschafterversammlung Ende April entscheiden, bei der die rund 650 stimmberechtigten Familienmitglieder des weit verzweigten Clans zusammenkommen.

Neben dem Aufsichtsrat gilt der aus der Gesellschafterversammlung gebildete „Kleine Kreis“ als das zentrale Entscheidungsgremium des mehr als 250 Jahre alten Unternehmens. Hier sollen erstmals externe Experten Zugang erhalten.

Haniel ist größter Anteilseigner beim größten deutschen Handelskonzern Metro AG. Nach einer langwierigen Führungskrise war diese Mitte November beendet worden. An die Spitze des Aufsichtsrates rückte Franz Markus Haniel. Der vormalige Finanzvorstand Olaf Koch wurde Vorstandsvorsitzender und löste Eckhard Cordes zum Jahreswechsel ab. An der Frage seiner Vertragsverlängerung hatte sich die Führungskrise im vergangenen Sommer entzündet.

Zur Metro AG gehört auch die Warenhaustochter Kaufhof, für die derzeit ein Bieterrennen läuft. Größere Baustellen sind allerdings die führenden Elektronikketten Media Markt und Saturn, die nach den Metro-Großhandelsmärkten die zweitwichtigste Ertragsquelle des Konzerns sind. Nach einer Gewinnwarnung Anfang Dezember reagierte die Börse mit einem Kurseinbruch. Am Dienstag will Metro die vorläufigen Umsatzzahlen für das abgelaufene Jahr veröffentlichen.

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