Berichte: Milliardenschwere Börsenfusion in USA steht bevor

New York (dpa) - Knapp ein Jahr nach der geplatzten Börsenhochzeit von Frankfurt und New York wandelt die New Yorker Stock Exchange (NYSE) Medienberichten zufolge wieder auf Freiersfüßen.

Wie das „Wall Street Journal“ und die Nachrichtenagentur Bloomberg berichteten, bietet sich NYSE Euronext der US-Rohstoffbörse IntercontinentalExchange (ICE) zum Kauf an. Übernahmegespräche liefen bereits. Die Transaktion könnte bereits im Laufe des Tages bekannt gegeben werden.

Damit könnte die ICE im zweiten Anlauf bei dem Börsenbetreiber NYSE Euronext zum Zug kommen. Im Mai vergangenen Jahres hatte ICE - damals zusammen mit der Technologiebörse Nasdaq - durch eine Gegenofferte für die New Yorker für Störfeuer bei den Fusionsplänen der Deutschen Börse gesorgt. Die beiden US-Betreiber hatten damals mehr als elf Milliarden US-Dollar geboten.

Letztlich scheiterte die Megafusion der Börsen von Frankfurt und New York im Februar dieses Jahres aber am Veto der Brüsseler Wettbewerbshüter. Die EU-Kommission hatte Bedenken, dass der Zusammenschluss zum weltgrößten Handelsplatz dem neuen Unternehmen eine zu große Marktmacht im Derivatehandel gegeben hätte.

In den Berichten hieß es am Donnerstag, ICE könnte den Betreiber der New York Stock Exchange mit einer Kombination aus Barmitteln und eigenen Aktien übernehmen. Die New Yorker Börse hat derzeit eine Marktkapitalisierung von 5,8 Milliarden Dollar. Das Unternehmen betreibt nicht nur die Börse in New York, sondern auch die Marktplätze für Aktien und Derivate in Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Portugal.

Eine Übernahme von NYSE/Euronext würde ICE den Zugang zum Terminmarkt ermöglichen. Immerhin betreibt NYSE Euronext auch die Terminbörse Liffe in London.

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