Devisen: Euro stabilisiert sich nach Verlusten - US-Haushaltsstreit belastet

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat sich am Freitag nachzunächst deutlichen Verlusten bei der Marke von 1,32 US-Dollar stabilisiert. DieUnsicherheit sei angesichts des verschärften US-Haushaltsstreit gestiegen undbelaste den Euro, hieß es aus dem Handel.

Gegen Mittag wurde der Euro bei 1,3205Dollar gehandelt. In der Nacht auf Freitag hatte er noch zeitweise 1,3253 Dollargekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagauf 1,3246 (Mittwoch: 1,3302) Dollar festgesetzt.

In den USA drohen die Haushaltsgespräche zwischen Regierung und Kongress zuscheitern. In der Nacht zum Freitag war es dem republikanischenVerhandlungsführer John Boehner nicht gelungen, eine Mehrheit desRepräsentantenhauses hinter seinen Kompromissvorschlag zu bringen. Dies schwächtdie Verhandlungsposition Boehners gegenüber der Regierung und verringert dieChancen, dass die USA vor dem Jahresende die "Fiskalklippe" umschiffen können.Anfang 2013 drohen in Amerika derart massive Steuererhöhungen undAusgabenkürzungen, dass die weltgrößte Volkswirtschaft in die Rezession stürzenkönnte. Die Verunsicherung belastet laut Beobachtern den Euro. Der US-Dollargilt hingegen weiter als sicherer Hafen.

In der Krise der Eurozone rückt Zypern verstärkt und den Blick. In der Nachtzum Freitag stufte die Ratingagentur Standard & Poor's das kleine Euroland zumdritten Mal in weniger als einem halben Jahr ab. Zypern benötigt dringendfinanzielle Unterstützung, insbesondere um seinen zu großen Bankensektorrekapitalisieren zu können. Zudem gibt es zunehmend Spekulationen um einenmöglichen Schuldenschnitt. Zyperns Präsident Dimitris Chritofias undEurogruppenchef Jean-Claude Juncker haben dies jedoch ausgeschlossen.

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