Bessere Stimmung unter Finanzexperten treibt den Dax an

Frankfurt/Main (dpa) - Die Aussicht auf eine bessere Konjunktur in Deutschland hat den Dax am Dienstag weiter angetrieben. Erstmals im laufenden Jahr haben Finanzexperten wieder mehr Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik.

Zudem sorgte die anhaltende Rekordjagd an der New Yorker Wall Street für gute Laune. Der deutsche Leitindex knüpfte an seinen guten Wochenstart an und schloss 1,61 Prozent höher bei 9456,53 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Werte rückte um 0,62 Prozent auf 16 448,01 Punkte vor, der Technologiewerte-Index TecDax gewann 1,94 Prozent auf 1305,22 Punkte.

Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte Konjunkturindikator war im November um 15,1 Punkte auf 11,5 Punkte geklettert. Dies ist der erste Anstieg im laufenden Jahr und der höchste Wert seit Juli. Volkswirt Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank sprach von einem „konjunkturellen Lichtblick im trüben November“. Die Botschaft laute: „Die konjunkturelle Durststrecke wird uns im laufenden Jahr noch begleiten, doch für das kommende Jahr zeichnet sich bereits Besserung ab.“

Dank der guten Stimmung unter den Anlegern schlossen alle Dax-Werte im Plus. An der Index-Spitze zogen die Aktien des Salz- und Düngemittelherstellers K+S um 4,70 Prozent auf 23,605 Euro an. In einem Bergwerk des Wettbewerbers Uralkali war Medienberichten zufolge Salzlake ausgetreten, woraufhin die Abbauarbeiten dort eingestellt worden seien. Nun spekulierten die Anleger infolge des Produktionsausfalls auf steigende Kalipreise, sagte ein Händler.

Volkswagen-Aktien profitierten von gestiegenen europäischen Zulassungszahlen. Die Vorzugsaktien stiegen um 2,08 Prozent. Damit hängten die Wolfsburger ihre Rivalen Daimler und BMW ab.

Gute Quartalsresultate brachten derweil United-Internet-Papieren einen Kursgewinn von rund zwei Prozent ein. Die hohen Investitionen in die Kundengewinnung sollen bei dem Anbieter von Internetzugängen auch künftig für starkes Ertragswachstum sorgen.

Aus dem SDax der geringer kapitalisierten Unternehmen kamen durchwachsene Nachrichten. So konnten sich zwar die Aktionäre von Sixt über einen Kurssprung von 8,64 Prozent freuen, nachdem der Autovermieter laut einem Händler „extrem starke Zahlen“ vorgelegt hatte. Bei dem Internethändler für Heimtierbedarf Zooplus hingegen quittierten die Anteilseigner die jüngsten Geschäftszahlen und eine Kapitalerhöhung mit einem Minus von mehr als 9 Prozent.

Der EuroStoxx 50 stieg um 1,16 Prozent auf 3120,42 Punkte. Die Börsen in Paris und London legten weniger stark zu. An der Wall Street in New York stand der Leitindex Dow Jones zum europäischen Handelsschluss mit 0,23 Prozent im Plus.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,65 Prozent am Vortag auf 0,66 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,09 Prozent auf 138,42 Punkte zu. Für den Bund-Future ging es um 0,01 Prozent auf 151,62 Punkte nach oben. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,2514 (Montag: 1,2496) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7991 (0,8003) Euro.

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