Henkel entlässt 1000 Mitarbeiter

Allein in Düsseldorf fallen beim traditionsreichen Chemie-Riesen 500 Arbeitsplätze weg.

Düsseldorf. Ende Februar hatte der frühere Henkel-Chef Ulrich Lehner quasi als letzte Amtshandlung den Abbau von 3000 von 52000 Stellen weltweit angekündigt.

Am Montag sind sie unter seinem Nachfolger Kasper Rorsted konkretisiert worden: Danach fallen in Deutschland 1000 Arbeitsplätze bis 2011 weg. Ein solches Job-Abbau-Programm hat es hierzulande bei Henkel noch nie gegeben.

Ein Henkel-Sprecher schloss auf Anfrage auch betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. Am Stammsitz Düsseldorf würden rund 500 Stellen wegfallen, insbesondere in der Zentralen Forschung. Eine solche Forschung werde es künftig nicht mehr geben, sie werde in die einzelnen Unternehmensbereiche integriert.

Stark betroffen wird auch das sächsisch-anhaltinische Werk in Genthin. Die Produktion von Flüssigwaschmitteln in Genthin werde bis Ende 2009 nach Düsseldorf verlagert. Derzeit arbeiten rund 240 Henkel-Mitarbeiter in Genthin.

Henkel-Betriebsrat Winfried Zander sagte auf Anfrage, "die Belegschaft ist sehr aufgeregt". Man wisse noch nicht, wer im Einzelnen betroffen sei. Am Donnerstag soll es eine Betriebsversammlung mit dem Vorstand geben.

Mit der Streichung von insgesamt 3000 Stellen will Henkel jährlich 150 Millionen Euro einsparen, hatte Lehner im Februar angekündigt. Seit längerem kämpft Henkel mit hohen Rohstoffpreisen und hartem Wettbewerb im Handel, hatte Rorsted bestätigt.

Bis 2011 will Henkel insgesamt 400 Millionen Euro einsparen und plant für 2008 eine Gewinnsteigerung von 15 Prozent. Nach der Fusion der Klebstoffsparte wird offenbar auch die Zusammenlegung von Waschmittel und Kosmetik geprüft.

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