Henkel streicht weltweit 3000 Stellen

Die Rohstoffkosten steigen weiter. Der Reinigungskonzern will eine neue Preiserhöhungsrunde starten.

Düsseldorf. Henkel-Chef Ulrich Lehner (61) greift zum Abschied noch einmal hart durch: Auf seiner letzten Bilanzpressekonferenz für den Düsseldorfer Markenartikel-Konzern kündigte er ein weitreichendes Stellenabbau-Programm an. Das gab es in dieser plakativen Form bei Henkel noch nie. Bisher wurde Personalabbau, nachdem er mit dem Betriebsrat ausgehandelt war, möglichst still betrieben. Bisher ging es bei solchen Effizienzsteigerungs-Programmen auch um maximal 2000 Personen. In den acht Jahren an der Henkel-Spitze dürfte aber auch Lehner etwa ein Fünftel vom Personal eingespart haben. Seinem Nachfolger, dem Dänen Kasper Rorsted, will Lehner offenbar ersparen, gleich mit Abbau-Programmen beginnen zu müssen; er will den Konzern "besenrein" übergeben. Allerdings müssen voraussichtlich auch bei der Integration der vier Milliarden Euro teuren Großakquisition des Klebstoffgeschäfts von National Starch weitere Stellen abgebaut werden. Inzwischen steht aber die Finanzierung: Für Starch, mit dem Henkel die Umsatzrendite (Ebit-Marge) auf über 12 Prozent (derzeit 10,3 Prozent) erhöhen will, sollen die restlichen Anteile (29,4 Prozent) an der US-Firma Ecolab verkauft werden. Der Ecolab-Anteil hat einen Marktwert von bis zu 2,5 Milliarden Euro. Den Aktionären droht also keine Kapitalerhöhung.

Personaleinsparungen in allen Bereichen und Regionen

Mit der Streichung von 3.000 Stellen bis 2011 will Henkel jährlich 150 Millionen Euro Kosten einsparen. Einzelheiten wusste Lehner noch nicht. "Betroffen sind alle Unternehmensbereiche und Regionen, auch Deutschland", sagte er. Weltweit beschäftigt Henkel rund 52.000 Mitarbeiter, davon 10.000 in Deutschland und rund 6.000 am Standort Düsseldorf.

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