HypoVereinsbank will Unicredit mit Milliardengewinn erfreuen

München (dpa) - Die HypoVereinsbank rechnet nach einem kräftigen Gewinnzuwachs im dritten Quartal mit einem Milliardengewinn in diesem Jahr. Zwischen Juli und September legte das Ergebnis vor Steuern von 73 Millionen auf 493 Millionen Euro zu.

„Ich glaube, das zeigt die Stärke der Bank“, sagte Bankchef Theodor Weimer am Mittwoch in München. Für die ersten neun Monate ergibt sich damit ein Vorsteuergewinn von 2,05 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr 2011 waren es wegen Verlusten in der zweiten Jahreshälfte nur 1,6 Milliarden Euro. Diesmal rechnet Weimer trotz des schwierigen Umfeldes nicht mit Verlusten im Schlussquartal. „Ich klopfe hier auf Holz.“

Unter dem Strich verbuchte die Tochter der italienischen Großbank Unicredit bis Ende September einen Überschuss von 1,2 Milliarden Euro - bis zum Jahresende dürfte diese Summe nach Einschätzung von Weimer noch höher ausfallen. Dabei profitiert die Bank auch von einem Sondereffekt in Höhe von rund 400 Millionen Euro im ersten Quartal. Das Niveau des Jahres 2010 mit einem Jahresüberschuss von 1,7 Milliarden Euro hält Weimer aber im Jahr 2012 für unrealistisch. „Es sei denn, es regnet Trauben.“ Für das Jahresende gebe es zwar keine Anzeichen von Schwäche, aber auch keinen Grund zur Euphorie. „Im vierten Quartal wird es nicht rundum brummen.“

Belastet wird die Bank vor allem von den niedrigen Zinsen. In den ersten neun Monaten ging der Zinsüberschuss um knapp 14 Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Euro zurück. Auch die Nachfrage nach Krediten hielt sich wegen der wirtschaftlichen Abschwächung in Grenzen. Die Bank würde gerne mehr Kredite vergeben als derzeit nachgefragt werden, sagte Weimer. Von einer Kreditklemme könne deshalb keine Rede sein. „Im Moment haben wir das Gegenteil.“ Entlastend wirkte sich die EZB-Entscheidung zum Ankauf von Staatsanleihen aus Krisenländern aus. „Wir profitieren alle von den klugen und weisen Entscheidungen, die vom EZB-Rat getroffen wurden“, sagte Weimer.

Ihre Führungsstrukturen will die Bank vom kommenden Jahr an straffen. Durch eine neue Struktur mit den drei Geschäftsbereichen Privatkunden, Unternehmen und Investmentbanking fallen voraussichtlich vor allem bei Niederlassungsleitern Stellen weg. Eine Größenordnung nannte Weimer nicht, die Bank werde aber im vierten Quartal Restrukturierungsaufwendungen für den Umbau bilden.

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