Industrie profitierte 2014 von günstigen Rohstoffpreisen

Hannover (dpa) - Der Preisverfall bei den Rohstoffen hat die Industrienation Deutschland vergangenes Jahr stark begünstigt. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Situationsbericht der Bundesanstalt für Rohstoffe (BGR) in Hannover hervor.

Industrie profitierte 2014 von günstigen Rohstoffpreisen
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Während mengenmäßig die Importe mineralischer Rohstoffe und Energierohstoffe gegenüber dem Vorjahr um gut 4 Prozent von 336,1 auf 322,3 Millionen Tonnen zurückgingen, sanken sie wertmäßig um knapp 15 Prozent von 144,4 auf 123,1 Milliarden Euro. Energierohstoffe machen 67 Prozent dieser Importe aus. „Damit profitiert die Rohstoff verarbeitende Industrie stark von den derzeit niedrigen Rohstoffpreisen“, so die Autoren.

Deutschland hängt aber noch immer stark von Importen ab bei seiner Rohstoffsicherung. Denn der Wert der heimischen Rohstoffproduktion sank gegenüber dem Vorjahr um knapp neun Prozent auf 13,5 Milliarden Euro. Mengenmäßig lag die Produktion der heimischen Energierohstoffe 2014 bei 188,2 Millionen Tonnen Braunkohle, Steinkohle und Erdöl sowie insgesamt 10,1 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Eine zunehmende Rolle in der deutschen Rohstoffsituation spielt auch das Recycling, heißt es in der Studie.

„In der deutschen Raffinade- und Rohstahlproduktion stammten mehr als 53 Prozent des Aluminiums, etwa 42 Prozent des Kupfers sowie rund 45 Prozent des Rohstahls aus sekundären Rohstoffen“, schreiben die Experten der Bundesanstalt. Dabei spielen auch Importe von Schrott und anderen Abfällen aus der Europäischen Union eine wichtige Rolle.

Im Vorjahr förderte Deutschland insgesamt rund 565 Millionen Tonnen mineralische Rohstoffe. Dabei handelt es sich vor allem um Sand, Kies, Kali- und Steinsalz sowie weitere Industrieminerale.

In ihrer vergangenen Rohstoffbilanz hatte die BGR bereits betont, dass Deutschland im Jahr 2013 erstmals seit mehr als zehn Jahren weniger für seine Rohstoffimporte zahlte als im Vorjahr. Die Finanzkrise 2009 blieb in dieser Betrachtung als Ausnahme außen vor.

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