iPhone weiß, wo man war

Über Monate hinweg zeichnen iPhone und iPad Schritte der Besitzer auf.

Berlin. Dein Handy weiß, wo Du warst: Die automatische Speicherung von Ortsinformationen durch iPhone und iPad sorgt für Aufregung. Fragen und Antworten:

Bei der Synchronisierung mit iTunes werden die Daten in einer XML-Datei erfasst. Mit der Zeit sammeln sich hier zehntausende von Einträgen mit Längen- und Breitengraden aller erfassten Aufenthaltsorte, soweit dies die Technik anhand der Mobilfunkzellen feststellen konnte. Die Daten werden nach Angaben der IT-Experten Allan und Warden zusammen mit einem Zeitstempel auf dem PC gespeichert, in einer Datei namens „consolidated.db“.

Die Daten werden nicht von den GPS-Sensoren erfasst, sondern über die Peilung in Mobilfunk-Netzen, etwa aus der Entfernung zu Mobilfunk-Zellen.

Soweit Allan und Warden feststellen konnten, werden die Daten weder an Apple noch an andere weitergeleitet. Allerdings schrieb Apple im vergangenen Sommer in einer Antwort an den US-Kongress, dass für die Optimierung von Lokalisierungsdiensten regelmäßig anonymisierte Standort-Informationen an den Konzern übertragen werden können. Dies betreffe nur Kunden, die Ortungsdienste nutzen, die Informationen seien nicht mit einem bestimmten Nutzer in Verbindung zu bringen und würden von Apple sicher aufbewahrt. Das erklärt allerdings nicht, wieso Ortsdaten noch monatelang auf den mobilen Geräten gespeichert werden.

Die Informationen liegen in einer versteckten Datei in einem Verzeichnis für das Back-up, das bei der Synchronisierung der Geräte erstellt wird. Allan und Warden haben ein Programm für Apples Betriebssystem Mac OS entwickelt und im Internet bereitgestellt: Dieser iPhone-Tracker liest die Daten aus und stellt sie auf einer interaktiven Karte dar. Auf dem iPhone oder dem iPad selbst kommt man an die Daten nicht heran, zumindest solange die Geräte nicht geknackt („Jailbreak“) sind.

Beim Backup der iPhone- oder iPad-Daten kann man in der Software iTunes angeben, dass die Daten verschlüsselt gespeichert werden sollen.

„Wenn Sie sich mit Ihrem Handy bewegen, wird neben der aktuellen Mobilfunkzelle auch die Anfangsfunkzelle gespeichert“, sagt Alexia Sailer von der Deutschen Telekom. Es sei aber immer nur der aktuelle Aufenthaltsort bekannt. „Die vorherigen Ortungen werden gelöscht. Bewegungsprofile werden nicht gespeichert.“ Zudem werden die Funkpeildaten bei Mobilfunk-Anbietern auf zentralen Rechnern verwahrt.

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