Justiz nimmt ThyssenKrupp-Vorstand wegen Pressereisen ins Visier

Essen (dpa) - ThyssenKrupp-Vorstand Jürgen Claassen ist wegen teurer Reiseeinladungen an Journalisten ins Visier der Justiz geraten.

Die Staatsanwaltschaft Essen prüfe die Aufnahme von Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue, bestätigte Oberstaatsanwalt Wilhelm Kassenböhmer am Freitag einen Bericht der Onlineausgabe der „Financial Times Deutschland“ (FTD). Das Landeskriminalamt habe nach der Auswertung von Presseberichten um Ermittlungen gebeten. „Wir prüfen das jetzt“, sagte Kassenböhmer.

Claassen soll nach Informationen der „Welt am Sonntag“ zu teuren Informationsreisen mit First-Class-Flügen, Übernachtungen in Luxushotels und aufwendigem Freizeitprogramm eingeladen haben. ThyssenKrupp teilte mit, das Unternehmen habe die von einer Zeitung gegen Clsassen erhobenen Vorwürfe bereits zum Anlass genommen, eine umfassende interne Prüfung einzuleiten. „Wir sind heute darüber informiert worden, dass die Staatsanwaltschaft Essen ebenfalls diese Vorwürfe prüft.“

Laut „FTD“ wird ein Zwischenbericht zu den internen Untersuchungen zur Aufsichtsratssitzung in der übernächsten Woche erwartet. In der vergangenen Woche hatte ThyssenKrupp den Vorwurf zurückgewiesen, Claassen habe bei der Reise zur Eröffnung eines Stahlwerks in den USA dienstliche und private Teile vermischt. Alle privaten Anteile der Reise seien auch privat gezahlt worden.

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