König der Autobauer: General Motors hängt VW ab

Detroit/Wolfsburg (dpa) - Der Volkswagen-Konzern muss noch etwas zulegen, um zur weltweiten Nummer eins der Autobauer aufzusteigen. Für das vergangene Jahr geht der Titel klar an den US-Rivalen General Motors.

Die weltweiten Verkäufe hätten bei gut 9,0 Millionen gelegen.

Dies teilte das Unternehmen aus Detroit mit. VW kam konzernweit auf 8,2 Millionen Stück. Experten hatten bereits vermutet, dass sich GM die Autobauer-Krone aufsetzen kann. Allerdings holen die Wolfsburger in großen Schritten auf: Während die Deutschen um 14,3 Prozent zulegten, erreichten die Amerikaner nur ein Wachstum von 7,6 Prozent. Als schleppend erwies sich dabei das Geschäft in Europa mit der Tochter Opel sowie in Südamerika. Dagegen boomte es im heimischen Markt.

VW lässt nicht locker bei seinem Ziel, die Nummer eins zu werden. Der Konzern hat unter anderem ein eigenes Werk in den USA eröffnet und baut zudem seine Präsenz auf dem boomenden chinesischen Markt aus, der auch für General Motors enorm wichtig ist. Bis 2018 will der VW-Konzern mit seinen Marken wie Audi, Skoda und Seat so den Absatz auf mehr als 10 Millionen Autos erhöhen und damit zur Nummer eins weltweit aufsteigen.

Der dritte im Bunde der Autoriesen ist Toyota. Der japanische Hersteller war einmal größter Autokonzern der Welt. Dann aber musste Toyota Millionen Autos wegen festklemmender Gaspedale und fehlerhafter Bremsen zurückrufen. Noch schlimmer traf die Japaner das Erdbeben vom März. Die Produktion stand über Monate still. So fielen die Toyota-Verkäufe im vergangenen Jahr auf etwa 7,9 Millionen. Die Japaner wollen 2012 aber wieder aufdrehen und 8,5 Millionen Wagen verkaufen.

Auch der südkoreanische Hyundai-Konzern könnte zusammen mit dem Schwesterunternehmen Kia in das Rennen um die Weltspitze eingreifen. Im vergangenen Jahr kamen die beiden miteinander verflochtenen Hersteller zusammen auf 6,6 Millionen verkaufte Wagen und legten damit noch etwas schneller zu als VW.

Doch General Motors gibt sich kämpferisch und will seine Krone verteidigen. Dabei setzt Konzernchef Dan Akerson vor allem auf die US-Massenmarke Chevrolet, die auch in Europa immer mehr Fans findet. Neue spritsparende Modelle hätten die Verkäufe angekurbelt, erklärte Akerson.

Es ist ein beeindruckendes Comeback für den GM-Konzern, dessen Insolvenz gerade einmal zweieinhalb Jahre her ist. Staatsmilliarden hatten im Sommer 2009 den Neustart ermöglicht. Seitdem verdient GM wieder gutes Geld.

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