Kohlenstoffspezialist SGL wächst kräftig

Wiesbaden (dpa) - Der umworbene Kohlenstoffspezialist SGL Group hat im dritten Quartal trotz der eingetrübten Konjunkturaussichten Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert. Das Wiesbadener Unternehmen profitierte vor allem von der starken Nachfrage aus der Solar-, Halbleiter- und LED-Industrie.

Der Umsatz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,3 Prozent auf 394,5 Millionen Euro. Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern stieg um 32 Prozent auf 48,2 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben 21,9 Millionen Euro, nach 17,2 Millionen Euro im Vorjahr.

Umsatz und operativer Gewinn lagen über den Schätzungen der von der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX befragten Branchenexperten. Im Gesamtjahr will SGL den Umsatz um mehr als zehn Prozent steigern. Das operative Ergebnis solle rund 160 Millionen Euro erreichen, bekräftigte Vorstandschef Robert Koehler am Donnerstag die Prognose.

Der Kohlenstoffspezialist produziert Fasern, die im Flugzeug- und Windkraftanlagenbau verwendet werden, aber auch als Zukunftsmaterial beim Autobau gelten. Zuletzt hatten Gerüchte die Runde gemacht, der Autobauer BMW wolle bei dem Unternehmen einsteigen.

BMW-Großaktionärin Susanne Klatten hält bereits einen Anteil von rund 29 Prozent der SGL-Aktien. Damit verfügt die Milliardärin aus der Industriellen-Familie Quandt über eine Sperrminorität bei den Wiesbadenern. VW stieg Anfang 2011 überraschend ebenfalls bei SGL ein und ist seitdem mit rund 8 Prozent an dem Unternehmen beteiligt. Der Anlagenbauer Voith hält bereits seit 2007 SGL-Anteile.

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