Konjunkturflaute belastet Chemieindustrie

Frankfurt/Main (dpa) - Die deutsche Chemieindustrie steckt in der Konjunkturflaute fest. Im dritten Quartal 2012 legte die Produktion in Deutschlands drittgrößtem Industriezweig im Vergleich zum Vorquartal zwar um 1,5 Prozent zu, lag aber 0,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreswerts.

„Derzeit stagniert das Geschäft in der chemischen Industrie“, sagte der VCI-Präsident Karl-Ludwig Kley am Donnerstag. Der leichte Anstieg der Produktion sei kein Zeichen für eine Trendwende. Wegen gestiegener Rohstoffpreise blieben die Erlöse gegenüber dem Vorquartal nahezu unverändert bei 44,8 Milliarden Euro. Im Vergleich zum dritten Quartal 2011 legten die Umsätze um 2 Prozent nur leicht zu. Vor allem niedrige Preise für chemische Erzeugnisse machten den Unternehmen zu schaffen.

Für Erleichterung sorgt derzeit nur die steigende Nachfrage aus Übersee. Während die Inlandserlöse leicht zurückgingen, ließen vor allem Ausfuhren in die USA sowie nach Asien und Südamerika die Umsätze im Auslandsgeschäft um 5 Prozent wachsen.

Wegen der leichten Erholung der US-Konjunktur kletterten die Erlöse aus Exporten in die Vereinigten Staaten um mehr als 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Ausfuhren in die Länder der Europäischen Union, den wichtigsten Exportmarkt der Chemieindustrie, legten laut VCI aufgrund der anhaltenden Euro-Schuldenkrise nur leicht zu.

Für das laufende Jahr rechnet die Branche weiterhin einem Rückgang der Produktion um 3 Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2011 und mit unveränderten Erlösen von 184 Milliarden Euro. Bereits im September hatte der Verband seine Wachstumsprognose für 2012 gekappt.

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