Lehman-Geschädigte bekommen Milliarden ausgezahlt

New York (dpa) - Mehr als dreieinhalb Jahre nach der verhängnisvollen Pleite von Lehman Brothers werden die Gläubiger der einst viertgrößten US-Investmentbank entschädigt.

In einem ersten Schritt würden 22,5 Milliarden Dollar (17,1 Mrd Euro) ausgeschüttet, erklärte Lehman Brothers in New York. Die Überweisungen gehen wie geplant ab kommenden Dienstag (17. April) raus.

Das Geld steht den Gläubigern des amerikanischen Mutterhauses zu. Bei den Tochtergesellschaften im Ausland laufen eigene Insolvenzverfahren. So hatte die Lehman-Pleite im September 2008 nicht nur die weltweiten Finanzmärkte erschüttert, sondern auch rund 50 000 deutsche Kleinanleger getroffen. Sie hatten über diverse Banken sogenannte Zertifikate oder Inhaberschuldverschreibungen erworben.

Über den Geldsegen in den USA dürfen sich beispielsweise die Besitzer von Anleihen freuen - also Investoren, die Lehman Geld geliehen hatten. Das waren vielfach andere Wall-Street-Firmen. Lehman bereitet nach eigenen Angaben mehr als 12 000 Zahlungen vor.

Niemals zuvor habe es eine größere Ausschüttung nach einer Insolvenz gegeben, erklärte die Bank. Die Pleite war angesichts der weitreichenden Geschäftsbeziehungen von Lehman die einschneidendste in der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte.

Insgesamt will Lehman am Ende 65 Milliarden Dollar auszahlen - das ist etwa ein Fünftel der anerkannten Schadenssumme, der Rest ist futsch. Es kann aber noch Jahre dauern, bis alle Gläubiger das ihnen zustehenden Geld ausgezahlt bekommen. Noch laufen zahlreiche Gerichtsverfahren oder das Vermögen steckt in Investments fest. Lehman hatte erst vor einem Monat sein Insolvenzverfahren offiziell beendet. Ein neues Management kümmert sich nun um die Entschädigung der Gläubiger.

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