Lloyds muss im Libor-Skandal 218 Millionen Pfund zahlen

London (dpa) - Mit der britischen Lloyds ist die siebte Bank in der Libor-Affäre mit den britischen und US-amerikanischen Behörden einig geworden. Die Zeit der Skandale ist für die Branche wohl noch längst nicht vorbei.

Lloyds muss im Libor-Skandal 218 Millionen Pfund zahlen
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Im Libor-Skandal um manipulierte Referenzzinssätze hat sich eine weitere Bank mit den Behörden geeinigt: Die britische Lloyds zahlt Großbritannien und den USA insgesamt 218 Millionen Pfund (276 Mio Euro). Es gehe dabei um verbotene Absprachen zwischen 2006 und 2009, teilte die teilverstaatlichte Lloyds Banking Group am Montag in London mit. Die beteiligten Mitarbeiter hätten das Unternehmen inzwischen verlassen, seien suspendiert worden oder es liefen Disziplinarverfahren gegen sie. Verwaltungsratschef Norman Blackwell sprach von „nicht akzeptablen Fehlverhalten“.

Lloyds ist das siebte Finanzunternehmen, das sich mit britischen und amerikanischen Behörden im Libor-Skandal geeinigt hat. Insgesamt wurden dabei bereits Strafen von gut 4 Milliarden US-Dollar (3 Mrd Euro) verhängt. Zudem hat die EU bereits sechs Banken wegen Tricksereien beim europäischen Libor-Pendant Euribor verdonnert, alleine die Deutsche Bank muss 725 Millionen Euro zahlen. Mit Großbritannien und den USA steht eine Einigung für das größte deutsche Geldinstitut noch aus.

Libor und Euribor geben täglich an, zu welchen Konditionen sich Banken untereinander Geld leihen. Unzählige Kredite sind an diese Daten geknüpft. Behörden in der ganzen Welt ermitteln inzwischen wegen Betrugsverdachts. Dabei scheint der Libor-Skandal nur der Anfang zu sein. Inzwischen gibt es wegen möglicher Betrügereien auch bei anderen wichtigen Finanzdaten Untersuchungen - von Devisenkursen bis zu den Preisen von Gold und Silber.

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