Deutschland bleibt wichtigster Markt für Ikea

Helsingborg/Hofheim-Wallau (dpa) - Der weltweit führende Möbelhändler Ikea hält nach einem Umsatzplus im Jahr 2014 an seinen ambitionierten Wachstumszielen fest.

Deutschland bleibt wichtigster Markt für Ikea
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Der Konzern mit den schwedischen Wurzeln peile bis zum Jahr 2020 Erlöse von 50 Milliarden Euro an, bekräftigte Ikea-Chef Peter Agnefjäll im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Helsingborg.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 (31.8.) hatte der Möbelhändler von einem starken Deutschlandgeschäft sowie vielen Kunden in China und Nordamerika profitiert. Die Erlöse des Konzerns legten um 2,8 Prozent auf 29,3 Milliarden Euro zu. Der Gewinn betrug nach Unternehmensangeben wie im Vorjahr 3,3 Milliarden Euro.

Knapp 300 Millionen Euro seien in zwei Bonus-Programme für die 147 000 Mitarbeiter gewandert, erklärte der Konzernchef die Ergebnisentwicklung. Bei den Mitarbeiterprogrammen handele es sich um eine betriebliche Altersvorsorge für die Beschäftigten konzernweit sowie eine Erfolgsbeteiligung an den Unternehmenszielen.

In Deutschland kletterten die Erlöse um 3,2 Prozent auf 4,12 Milliarden Euro. Mit einem Umsatzanteil von 14 Prozent sei Deutschland damit vor den USA, Frankreich und Russland der wichtigste Einzelmarkt des Möbelhändlers geblieben.

Vier Prozent der Erlöse seien über das Online-Geschäft erwirtschaftet worden, sagte Deutschland-Chef Peter Betzel der Deutschen Presse-Agentur. Konkrete Angaben zum Ergebnis machte der Manager nicht. Er sei jedoch sehr zufrieden. Auch das neue Geschäftsjahr sei gut angelaufen.

Auf acht Milliarden Euro wolle der Möbelhändler seine Erlöse in Deutschland in den nächsten zehn Jahren verdoppelt und einen Marktanteil von 25 Prozent erreichen, kündigte Betzel an. „Zehn Prozent des Umsatzes soll dann über unsere Online-Shops erzielt werden.“ Das Hauptgeschäft im schwer umkämpften deutschen Markt werde aber auch in Zukunft von den Einrichtungshäusern getragen.

„Unser Ziel sind mittelfristig bis zu 70 Einrichtungshäuser“, sagte der Manager. Derzeit liegt die Zahl in Deutschland bei 48. Um die Standorte weiterzuentwickeln, seien im vergangenen Jahr 50 Millionen Euro investiert worden. Die Zahl der Beschäftigten im Inland lag nach seien Angaben 2014 bei 16 000, 500 mehr als im Jahr zuvor.

Von dem neuen, unbefristeten Umtauschrecht hätten die Ikea-Kunden in Deutschland bislang nicht übermäßig stark Gebrauch gemacht, teilte Betzel mit. „Wir haben unseren Kunden mit der neuen Regelung eine Kaufsicherheit gegeben, sind aber natürlich auch von unseren Produkten überzeugt.“

Der Möbelhändler hatte im August ein lebenslanges Umtauschrecht für nahezu alle Artikel aus den Filialen und des Online-Handels beschlossen. Bisher konnten die Ikea-Kunden Möbel nach dem Kauf drei Monate lang umtauschen oder zurückgeben. Jetzt räumt der Konzern diese Möglichkeit für Produkte unbefristet ein, die seit dem 25. August 2014 gekauft wurden. Das Geld gibt es in bar oder es wird auf das Konto überwiesen, je nachdem wie beim Kauf gezahlt wurde.

Weltweit baute Ikea die Zahl der Möbelhäuser um 13 auf derzeit 318 aus. Der Konzern mit den schwedischen Wurzeln verkauft nach eigenen Angaben in 28 Ländern, Kroatien kam 2014 neu dazu. Weltweit zählten die Einrichtungshäuser 716 Millionen Besucher.

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