Musikfirma BMG will Chrysalis übernehmen

Berlin/London (dpa) - Schon 250 000 Musiktitel hat die Bertelsmann-Tochter BMG in kurzer Zeit zusammengekauft, jetzt kündigt sie ihren bislang größten Coup an: Das Musikrechte-Unternehmen will die britische Musikfirma Chrysalis übernehmen.

Ein entsprechendes Angebot an die Aktionäre wurde am Freitag veröffentlicht. Chrysalis besitzt unter anderem die Musikrechte an Blondie, David Bowie, Paul Anka, Outkast, Billy Idol und Moloko. BMG will umgerechnet knapp 130 Millionen Euro (107,4 Mio. Pfund) in den Aktienkauf investieren.

Die BMG-Spitze zeigte sich zuversichtlich, dass die Transaktion glatt über die Bühne geht. Man habe die feste Zusage für fast drei Viertel der Anteile, sagte BMG-Chef Hartwig Masuch. „Die Übernahme von Chrysalis bedeutet für uns einen wichtigen Schritt auf unserem Weg zu einem großen, globalen Musikrechtegeschäft.“

Chrysalis-Chef Chris Wright hatte das Unternehmen im Jahr 1967 mitgegründet. Er sprach vom „Ende einer Ära und Beginn einer neuen“. Die Chrysalis Group plc habe sich mit den Jahrzehnten mehr und mehr auf das Musikrechtegeschäft konzentriert, sagte er. Bereits in den 90ern hatte sich die Firma aus dem Tonträgergeschäft zurückgezogen.

Seit ihrer Gründung hat BMG die Rechte an rund 250 000 Musikwerken zusammengekauft. Das Geschäft mit den Urheberrechten an Songs ist eine zuverlässige Geldquelle und gilt inzwischen als attraktiver als der Verkauf von Tonträgern. Vor zwei Jahren hatten Europas größter Medienkonzern Bertelsmann und der Finanzinvestor KKR das Joint Venture BMG gegründet. Seit kurzem ist auch der Privatinvestor Trilantic Capital Partners als stiller Teilhaber mit im Boot.

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