Nach Warnstreiks: Behinderungen an Berliner Airports

Berlin (dpa) - Insgesamt 44 ausgefallene Flüge sowie zahlreiche Verspätungen sind die Bilanz des Warnstreiks am Freitag an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld.

Für je dreieinhalb Stunden legten Beschäftigte des Abfertigungs-Dienstleisters Globeground erst am Vormittag in Tegel und am Abend in Schönefeld die Arbeit nieder. In Schönefeld traf der Streik ausschließlich Fluggäste der Airline Easyjet von je sieben ausgefallenen Starts und Landungen.

Die Gewerkschaft Verdi hatte zu den Warnstreiks aufgerufen, um in den laufenden Tarifverhandlungen den Druck auf den Arbeitgeber zu erhöhen. Verdi fordert vier Prozent mehr Geld für zwölf Monate. Globeground möchte stattdessen das gesamte Tarifsystem neu strukturieren. Die Gewerkschaft sprach am Abend von einem Erfolg der Aktion - Ziel sei es gewesen, ein Signal zu setzen und nicht, möglichst vielen Passagieren zu schaden.

„Streik ist hier nicht die richtige Lösung für einen festgefahrenen Tarifkonflikt“, kommentierte eine Sprecherin von Globeground am Samstag. Der spontane Warnstreik erhöhe eher das Unverständnis bei den Gästen als den Druck auf die Verhandlungen zu steigern. Viele Fluggäste hätten am Freitag in Hotels übernachten und umbuchen müssen.

Flughafen-Sprecher Leif Erichsen bezeichnete den überraschenden zweiten Warnstreik am Flughafen Schönefeld als unverhältnismäßig. „Gerade der Warnstreik am gestrigen Abend hat unser völliges Unverständnis, da er in erster Linie Berlin-Touristen getroffen hat, die an oder abreisen wollten“, sagte Erichsen. Er rief die Tarifparteien dazu auf, sich möglichst schnell zu einigen.

Für das Wochenende waren keine Arbeitsniederlegungen angekündigt. Am Montag wollen Globeground und Verdi weiter verhandeln. Sollte erneut gestreikt werden, könnte dies auch die Besucher der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) treffen. Zur Reisemesse vom 7. bis zum 11. März werden rund 170 000 Besucher in Berlin erwartet.

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