Parfum und Schmuck machen Douglas Freude

Die Glitzertempel haben nichts von ihrer Faszination verloren. Thalia-Buchläden machen dem Konzern große Sorgen.

Hagen. Während die Kunden um Buchtempel in den Innenstädten zunehmend einen Bogen machen, boomt das Geschäft mit dem Luxus: Beim Hagener Handelskonzern Douglas treffen zwei Welten aufeinander.

Duftende Parfümerien und glitzernde Schmuckläden behaupten sich auch in Zeiten des Internet-Handels und haben noch nichts von ihrer Faszination verloren. Die großflächigen Buchläden der Douglas-Tochter Thalia geraten dagegen angesichts der Konkurrenz aus dem Internet zunehmend ins Hintertreffen.

„Wie sieht eigentlich Douglas im Jahr 2020 aus? Vielleicht gibt es dann nur noch Parfümerien und Schmuck“, fragt sich Jella Benner-Heinacher von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). „Wohin die Reise eigentlich geht, ist völlig unklar“, kritisiert die Aktionärsschützerin.

Von dem Gesamtumsatz des Unternehmens in Höhe von 3,4 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2011/2012 (30. September) entfiel mit 915 Millionen Euro rund ein Viertel auf die mit Umsatzrückgängen kämpfende Buchhandelssparte Thalia. Mit gut 1,9 Milliarden Euro waren die Parfümerien stärkstes Standbein, knapp 600 Millionen Euro zum Umsatz steuerte das Geschäft mit Schmuck, Mode und Süßwaren bei.

Ein Käufer für Thalia ist derzeit nicht in Sicht. „Die müssen die Braut erst einmal hübsch machen um zu verkaufen“, meint Benner-Heinacher. Thalia konnte in den vergangenen zwei Jahren die Kapitalkosten nicht mehr verdienen.

Zu viele der riesigen Buchtempel erwiesen sich angesichts der Konkurrenz aus dem Internet als unrentable Kolosse. Ebenso wie Konkurrent Weltbild, der mit Hugendubel auf mehr als 400 Läden kommt, setzt Thalia in der Not auf einen Schrumpfkurs. Entweder werden Teilflächen vermietet, mit Geschenkartikeln oder Spielwaren aufgepeppt oder aufgegeben.

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