Pfleiderer-Gläubiger verzichten auf 330 Millionen Euro

München (dpa) - Der hoch verschuldete Holzverarbeiter Pfleiderer ist auf dem Weg zu einer Sanierung einen großen Schritt vorangekommen. Nach Banken und Hedgefonds haben am Montag in München bei einem Gläubigertreffen weitere Gläubiger auf Forderungen von rund 330 Millionen Euro verzichtet.

Diese Gläubiger sind Inhaber einer 2007 ausgegebenen Hybridanleihe. Hybridanleihen bieten den Anlegern zwar überdurchschnittlich hohe Zinsen, aber auch ein entsprechend größeres Risiko. Geht das Unternehmen in die Insolvenz, stehen die Ansprüche der Anleger an vorletzter Stelle vor denen der Aktionäre.

Nach mehr als vierstündiger Diskussion nahmen die Gläubiger den Vorschlag der Pfleiderer AG an, im Gegenzug für den Verzicht rund vier Prozent der Aktien der Gesellschaft zu erhalten. Dieser Plan sei schließlich mit rund 88 Prozent angenommen worden, sagte ein Sprecher nach der Versammlung. Wäre der Rettungsplan gescheitert, hätte Pfleiderer die Insolvenz gedroht.

Vorstandschef Hans Overdiek ließ zuvor keinen Zweifel aufkommen, dass es ums Ganze ging: „Ohne eine Restrukturierung ist die Existenz des Unternehmens unmittelbar bedroht“, schärfte er den etwa 30 Gläubigern ein, die der Einladung gefolgt waren. Banken und Hedgefonds hatten bereits im Mai einem Forderungsverzicht von 380 Millionen Euro zugestimmt, um dem an Wirtschaftskrise und hochfliegenden Expansionsplänen beinahe zugrunde gegangenen Unternehmen aus Neumarkt in der Oberpfalz wieder auf die Beine zu helfen. Im Gegenzug sollen sie künftig rund 80 Prozent der Anteile halten und die Kontrolle über das Unternehmen haben.

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