Schlecker-Investor aus Prag hat nicht den besten Ruf

Schlecker setzt seine Hoffnung auf die osteuropäische Gruppe. Doch die ist nicht unumstritten.

Ehingen/Prag. Den Schlecker-Sanierern bleibt nicht viel Zeit. Bis zum Pfingstfest in knapp 50 Tagen soll ein Investor für die insolvente Drogeriekette gefunden sein. Einige Bewerber stehen vor der Tür. Wird die osteuropäische Investmentgruppe Penta, deren Interesse am Karfreitag öffentlich wurde, zum Retter?

Die Prager Investment- und Immobiliengruppe, gegründet von fünf Freunden, hat in ihrer ursprünglich slowakischen Heimat nicht das beste Image. Sie soll ihren Erfolg auch der geschickten Nutzung von Gesetzeslücken und dem engen Kontakt zu Politikern verdanken. Bisher liegen ihre Schwerpunkte in Tschechien, der Slowakei und Polen. Nun hat sie ein unverbindliches Angebot für den Schlecker-Gesamtkonzern abgegeben.

Insgesamt stehen laut Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz fünf „ernstzunehmende“ Interessenten für eine Übernahme bereit. Zu Namen und der Höhe der Gebote äußert er sich nicht. Geiwitz ist bei der Auswahl auf die Zustimmung der Gläubiger angewiesen. Als Knackpunkt der Verhandlungen gilt der Kaufpreis. Doch soll die Kette mit noch immer 13 500 Mitarbeitern wirklich einfach an den Höchstbietenden verkauft werden?

„Egal, welcher Investor es am Ende wird — es muss einer sein, der sich langfristig engagiert, das Filialnetz und die Arbeitsplätze erhalten will und unsere sozialen Standards einhält“, sagt Verdi-Sprecherin Christiane Scheller.

Unklar bleiben bisher die Absichten der Kaufinteressenten, die — soweit bekannt — alle aus dem Investmentbereich und nicht aus der Drogeriebranche stammen.

Zwar scheint auch noch ein Engagement von Meike und Lars Schlecker als möglich. Interessent Penta könnte sich laut „Spiegel“ aber allenfalls eine symbolische Minderheitsbeteiligung der beiden Kinder von Firmengründer Anton Schlecker vorstellen.

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