Schott hält am Wüstenstromprojekt Desertec fest

Mainz (dpa) - Der Schott-Konzern hält trotz des Rückziehers von Bosch und Siemens am Wüstenstromprojekt Desertec fest. „Wir bleiben dabei“, sagte Schott-Konzernsprecher Klaus Hofmann der Nachrichtenagentur dpa.

Die Desertec-Initiative der deutschen Industrie (Dii) werde von mehr als 50 Unternehmen getragen.

„Wenn sich einige umorientieren, kommen andere hinzu.“ Das Engagement lohne sich. „Die Marktaussichten sind vielversprechend, in den kommenden Jahren rechnen wir mit einem jährlichen Marktwachstum von 15 Milliarden Euro“, sagte Hofmann. „Als Markt- und Technologieführer sind wir in guter Ausgangslage, um dieses Potenzial zu heben.“

Siemens hatte angekündigt, sein Solargeschäft zu verkaufen. Die Bosch-Tochter Rexroth will ihre Mitgliedschaft im Projekt nicht verlängern. Sie war allerdings nur Partner, kein Gesellschafter. Bosch hatte seine Solarsparte wegen Unsicherheiten der Energiewende infrage gestellt.

Für Schott ist die Tochter Schott Solar im Boot. Die Branche leidet unter Preisverfall durch Billigkonkurrenz aus China. Dazu kommt, dass Subventionen in Deutschland sinken. Die Desertec-Industrie-Initiative (Dii), zu der auch Eon und RWE gehören, will ab 2050 rund ein Fünftel des europäischen Strombedarfs aus der Sahara importieren, um Stromkosten zu senken. 35 deutsche Firmen und Forschungseinrichtungen hatten sich erst im Oktober zu dem Projekt bekannt.

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