Silvesterknaller sind in diesem Jahr teurer

Die Hersteller erwarten 100 Millionen Euro Umsatz. Im Trend liegen diesmal zusammengeschaltete Böller.

Ratingen/Eitorf. Raketen, Böller und andere Feuerwerkskörper werden dieses Jahr teurer. Gründe dafür seien gestiegene Material- und Transportkosten, teilte der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) mit. 100 Millionen Euro Umsatz erwartet der Verband vom Geschäft zum Jahreswechsel, etwa zwei Millionen Euro mehr als im vergangenen Jahr.

Dennoch: "Die normale Rakete bleibt der Deutschen liebstes Kind", sagt Markus Schwarzer, Sprecher des Feuerwerksherstellers Weco in Eitorf (Rhein-Sieg-Kreis). Trendfarben seien in diesem Jahr pink, lemon, mint, hellblau und orange. Vor allem bei Frauen erfreue sich der Goldregen ungetrübter Beliebtheit. Zunehmend gefragt seien außerdem Raketen, die Bilder erzeugen, etwa Smileys oder Ringe.

Rund 17 Millionen Feuerwerksraketen produziert das Unternehmen nach eigenen Angaben jährlich an seinen drei deutschen Standorten. Aber auch Zimmerfeuerwerke, Tischbomben, Wunderkerzen oder Böller fänden immer noch ihre Liebhaber.

Trotz einfacherer Handhabung bleibe das Feuerwerk eine Männerdomäne, sagt Gotzen. Die klassische Zielgruppe seien Männer zwischen 18 und 40 Jahren. "Frauen sind beim Thema Feuerwerk wohl eher die Genießer", vermutet Schwarzer.

Für die nächsten Tage hofft die Branche mit ihren knapp 3000 Mitarbeitern auf gutes Wetter. "Wenn es an den drei Verkaufstagen schüttet wie aus Eimern, kaufen die Leute merklich weniger", sagt Gotzen.

Hilfsorganisationen wie die evangelische Aktion "Brot für die Welt" rufen auch zu diesem Jahreswechsel dazu auf, nicht nur Geld für das Feuerwerk zu verpulvern. Jedes Silvester würden Knaller im Wert von rund 45 Millionen Broten in die Luft gejagt. Bereits ein Bruchteil der Summe, die an Silvester "verballert" wird, könne vielen Not leidenden Menschen helfen. Unter dem Motto "Brot statt Böller" ruft die Aktion zu Spenden auf.

Wer Feuerwerksartikel kauft, sollte aus Sicherheitsgründen die Gebrauchsanweisung beachten und nicht an den Produkten herumbasteln, raten der VPI sowie Feuerwehren und Behörden. In Deutschland dürften nur Feuerwerkskörper verwendet werden, die eine Zulassungsnummer der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) tragen.

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