Sondereffekte drücken Gewinn der Deutschen Bank

Frankfurt/Main (dpa) - Die Deutsche Bank hat in den vergangenen drei Monaten nach Einschätzung von Analysten trotz der wieder besseren Stimmung an den Börsen keine großen Sprünge gemacht.

Im ersten vollen Quartal unter der Leitung der neuen Doppelspitze Anshu Jain/Jürgen Fitschen dürfte das Institut unter dem Strich sogar erneut weniger verdient haben als ein Jahr zuvor. Beobachter rechnen mit Sonderbelastungen etwa wegen des angekündigten Stellenabbaus. Der Dax-Konzern will am Dienstag (30.10.) seine Zwischenbilanz vorlegen.

Analysten rechnen im Schnitt mit einem Rückgang des Überschusses um knapp 15 Prozent zum Vorjahreszeitraum auf 619 Millionen Euro. Das wäre auch noch etwas schwächer als die 650 Millionen Euro im zweiten Jahresviertel 2012. Allerdings gehen die einzelnen Schätzungen weit auseinander. Zumindest das Investmentbanking, das zuletzt wegen der großen Unsicherheiten an den Finanzmärkten mit erheblichen Rückgängen zu kämpfen hatte, dürfte wieder besser gelaufen sein.

Noch in diesem Jahr will das Institut 1900 Arbeitsplätze streichen, 1500 davon im Investmentbanking. Das dürfte erst der Anfang sein. Bis 2015 will die neue Konzernführung die jährlichen Kosten um 4,5 Milliarden Euro drücken. Wie viele Stellen deshalb wegfallen, ließ das Management bei der Präsentation seiner Strategie im September offen. Die Kosten für die Straffung bezifferte die Bank auf rund vier Milliarden Euro für die kommenden drei Jahre.

Die von Vorgänger Josef Ackermann in Boomzeiten ausgegebene Eigenkapitalrendite von 25 Prozent vor Steuern ist Geschichte. Jain/ Fitschen wollen bis 2015 im Schnitt eine Rendite von mindestens zwölf Prozent nach Steuern erreichen. Das entspricht etwa 17 bis 18 Prozent Vorsteuerrendite. JPMorgan-Experten haben errechnet, dass dafür ein Vorsteuergewinn von elf Milliarden Euro nötig wäre - das hat die Deutsche Bank selbst in besten Zeiten nie geschafft.

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