Spanien muss hohen Preis für EU-Bankenhilfe zahlen

Madrid (dpa) - Spanien muss für die EU-Hilfen für seine maroden Banken einen hohen Preis zahlen. Wie die Zeitung „El País“ berichtet, müssen die verstaatlichten Geldhäuser Bankia und Novagalicia als Gegenleistung für die EU-Hilfskredite 8000 Mitarbeiter entlassen und 1000 Filialen schließen.

Allein Bankia, Spaniens viertgrößte Bank, müsse sich von 5500 bis 6000 der insgesamt 20 000 Beschäftigten trennen.

Außerdem sollen sich die mit EU-Hilfe sanierten Banken im Rahmen eines Verschlankungsprozesses künftig auf ihre Ursprungsregionen konzentrieren und andere Geschäftsbereiche möglichst rasch verkaufen. Dies sehe ein Übereinkommen vor, das die Wettbewerbshüter der EU-Kommission mit der spanischen Regierung ausgehandelt hätten, schreibt das Blatt, das über gute Kontakte zum EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia verfügt. Der spanische EU-Kommissar wolle das Papier am kommenden Mittwoch vorlegen.

Die EU-Hilfskredite für die spanischen Banken sollen sich demnach auf 35 Milliarden Euro belaufen. Dies wäre gut ein Drittel der Summe von 100 Milliarden Euro, die die EU Spanien ursprunglich zugesagt hatte. Das Geld soll nach Informationen der Zeitung am 15. Dezember dem spanischen Bankenrettungsfonds Frob zur Verfügung gestellt werden, der die Hilfen am 30. Dezember an die Banken weiterleiten soll.

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