„Spiegel“: Staatsanwaltschaft will auch Wiedeking anklagen

Stuttgart/Hamburg (dpa) - Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft will Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking nach einem „Spiegel“-Bericht im Zusammenhang mit dem VW-Einstieg wegen Marktmanipulation anklagen.

Die Ermittler hätten den Verteidigern mitgeteilt, dass sie ihnen die letzten Akten zustellen wollen, berichtet das Magazin. Wiedekings Anwälte von der Kanzlei Feigen/Graf ließen am Samstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart lediglich mitteilen, dass sie die Vorwürfe zurückweisen.

Demnach hätten Wiedeking und der frühere Finanzchef des Porsche-Konzerns, Holger Härter, den Finanzmarkt durch falsche Informationen oder das Verschweigen von Informationen über die Porsche-Pläne beim VW-Einstieg getäuscht.

Auch gegen Härter solle wegen Marktmanipulation Anklage erhoben werden, berichtete „Der Spiegel“ weiter. Wenn die Akten zugestellt seien, hätten die Anwälte ausreichend Zeit für eine Stellungnahme. Danach erst wolle die Staatsanwaltschaft endgültig entscheiden, was sie tut. Ein Sprecher der Ermittlungsbehörde kommentierte die Informationen am Samstag auf dpa-Anfrage zunächst nicht.

Bereits Ende Juni war bekanntgeworden, dass Härter infolge des spektakulär gescheiterten Übernahmeangriffs auf Volkswagen wegen Kreditbetruges vor Gericht muss. Die von der Staatsanwaltschaft Stuttgart erhobene Anklage gegen den früheren Top-Manager sowie gegen zwei seiner damaligen Führungskräfte sei „vollumfänglich zugelassen“, bestätigte ein Sprecher des Landgerichts damals der dpa.

Bis dato liefen gegen Härter und Wiedeking Prüfungen neben dem Vorwurf der Marktmanipulation auch wegen möglicher Untreue. Die Anklage gegen Härter war nur ein erster Zwischenstand. Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft dauert es noch, bis alle Ergebnisse feststehen.

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