Staatsanwaltschaft ermittelt nach Praktiker-Pleite

Saarbrücken/Hamburg (dpa) - Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken ermittelt nach der Pleite des Baumarktkonzerns Praktiker wegen eines noch kurz vor der Insolvenz veranlassten Abschlusses eines Beratervertrages.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte am Samstag einen Bericht der „Wirtschaftswoche“, nach dem sich der Verdacht gegen frühere Vorstände des Unternehmens richtet. „Die Ermittlungen stehen noch völlig am Anfang“, sagte der Sprecher. Sie gingen auf eine Anzeige aus dem Kreis der Aktionäre zurück. Konkrete Beschuldigte gebe es noch nicht.

Nach Angaben der „Wirtschaftswoche“ wurden bei Praktiker allein 2011 und 2012 auf Konzernebene rund 43,2 Millionen Euro für externe Berater bezahlt. Dem Bericht zufolge prüfen die Insolvenzverwalter darum auch mögliche zivilrechtliche Ansprüche.

„Die Insolvenzverwalter unterstützen natürlich die Arbeit der Ermittlungsbehörden, äußern sich aber nicht zu Details“, sagte der
Sprecher der Insolvenzverwalter Christopher Seagon und Jens-Sören Schröder, Holger Voskuhl.

Das Ende der Baumarktkette Praktiker mit der Tochter Max Bahr traf rund 15 000 Beschäftigte in 300 Läden. Für die meisten von ihnen war das der Beginn einer langen Hängepartie. Die zuletzt rund 3600 Mitarbeiter der insolventen Max Bahr können auf eine weitere Beschäftigung in der Branche hoffen. Zum einen hat mit der saarländischen Handelskette Globus ein weiteres Unternehmen nach acht Filialstandorten gegriffen. Zum anderen ist eine Transfergesellschaft für die Beschäftigten auf den Weg gebracht worden. Derzeit laufen auch noch Verhandlungen über die Übernahme von ehemaligen Märkten des Mutterkonzerns Praktiker mit anderen Baumarktbetreibern.

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