Studie: Wandel belastet Unternehmen und Mitarbeiter

Hamburg (dpa) - Stetige Veränderung ist in der Wirtschaft zur Regel geworden - und belastet zunehmend sowohl die Unternehmen selbst wie auch ihre Mitarbeiter. Das hat eine Studie der Hamburger Unternehmensberatung osb international ergeben, deren Ergebnisse in der Hansestadt vorgestellt wurden.

„Die ständigen Veränderungen verlangen jedem Mitarbeiter eine Menge an Einsatz ab“, sagte Gesellschafter Frank von der Reith. „Wir spüren, dass die Menschen und die Unternehmen an ihre Grenzen stoßen.“ Es gebe auch viele Führungskräfte und Mitarbeiter in Unternehmen, die Wandel begrüßen und Spaß daran haben. Sie stellen aber nicht die Mehrheit.

Auslöser für den ständigen Wandel in Unternehmen gebe es viele: Die Einführung einer neuen Informationstechnik gehöre ebenso dazu wie strategische Ausrichtung auf neue Märkte und Produkte, Optimierungsprogramme zur Effizienzsteigerung, Fusionen und Kooperationen oder schlicht ein Wechsel an der Unternehmensspitze.

Speziell bei börsennotierten Aktiengesellschaften müsse der Vorstand den Aktionären einen Nachweis liefern, dass er Veränderungen vorantreibe. Das erschöpfe die Mitarbeiter. Die oberste Führungsebene laufe Gefahr, nicht mehr zu den Mitarbeitern durchzudringen, die schon durch mehrere Veränderungsprozesse gegangen sind. Das Management verliere an Glaubwürdigkeit, es werde abgekoppelt.

Einfache Lösungen für dieses Problem gebe es nicht, weil das Management dem Druck zur Veränderung nicht ausweichen könne und somit in einem Dilemma stehe. „Tatsächlich ist der Wandel oft nicht so gravierend, wie zunächst angekündigt wird“, sagte von der Reith. „Es gibt auch viel Kontinuität.“ Letztlich würden Unternehmen stark vom mittleren Management getragen, das zu pragmatischen Lösungen finde.

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