Telekom: Neue Tarife mit Tempo-Bremse

Der Konzern darf bei Flatrate-Tarifen keine Daten-Drosselung einbauen. Sie kommt jetzt trotzdem — unter einem neuen Namen.

Berlin. Die Deutsche Telekom darf Internettarife im Festnetz nicht drosseln, wenn sie „Flatrate“ heißen. Das hatte das Kölner Landgericht entschieden. Deswegen ändert der Konzern seine Angebote. Doch die Drosselung taucht wieder auf.

Wer eine Internet-Flatrate bei der Telekom bucht, soll sie auch bekommen. Eine Drosselung soll es bei Tarifen mit dem Namen „Flatrate“ nicht geben. „Wir wollen verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen“, sagte Telekom-Deutschlandchef Niek Jan van Damme. „Flatrate“-Surfer sollen nicht mehr ausgebremst werden, wenn sie ein bestimmtes Datenvolumen im Monat überschreiten.

Die Telekom stand unter Zugzwang. Das Kölner Landgericht hatte ihr die Drosselung von Internet-Festnetztarifen mit dem Namen „Flatrate“ untersagt. Auch Kunden waren erzürnt, dass sie ab einem bestimmten Datenvolumen nur noch deutlich langsamer surfen sollten.

Die Telekom hatte die Drosselung ursprünglich im April angekündigt. Seit Mai gab es eine entsprechende Klausel in den Verträgen von Neukunden, ab 2016 sollte das Surfvolumen dann begrenzt werden. Diese Passage wird nun gestrichen. Wer seit diesem Frühjahr eine Internet-Flatrate fürs Festnetz bei der Telekom gebucht hat, wird also weiterhin ungedrosselt surfen können. Die Altverträge waren ohnehin nicht von der Drosselung betroffen.

Nicht ganz. Zwar werden keine „Flatrate“-Tarife mehr gedrosselt. Die Telekom führt jedoch neue Volumentarife ein. Die sollen billiger als die Flatrates sein, sie werden aber eine Obergrenze für die erlaubte Datenmenge beinhalten. Wer in diesen Tarifen mehr verbraucht, wird gedrosselt. Details nannte die Telekom noch nicht. Vermutlich werden die Tarife ab 2016 eingeführt und mit ähnlichen Eckpunkten aufwarten wie die zunächst geplante Drosselung.

Das Gerichtsurteil gegen die Drosselung bei Flatrates bezieht sich nur auf Festnetz-Verträge. Bei Handytarifen ist eine Drosselung nach einem bestimmten Datenvolumen weit verbreitet.

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