Thyssen-Krupp: Krefelder zwischen Hoffnung und Resignation

Die Schließung der Gießerei sorgt für Unruhe unter den Mitarbeitern.

Krefeld. Ein Stadtteil zwischen Hoffnung und Resignation: Der Verkauf der Edelstahl-sparte von Thyssen-Krupp an Outokumpu sorgt besonders im Süden Krefelds für enorme Unruhe. Dort, im Stadtteil Stahldorf, wohnen besonders viele der betroffenen Mitarbeiter.

Bis Mitte der 70er Jahre arbeiteten sogar noch mehr als 12 000 Menschen im 1900 gegründeten Edelstahlwerk. Heute, bei Thyssen-Krupp-Nirosta, sind es noch rund 2100. Für 500 Stahlkocher von ihnen, die im Herzen des Stahlwerks, der Gießerei, arbeiten, kommt mit dem Verkauf an die Finnen das Aus am 31. Dezember 2013. Ob der neue Mehrheitseigner ihnen Ersatzarbeitsplätze anbieten wird, steht bislang in den Sternen.

Frank Schmitz (50) ist Vertrauensmann der IG Metall und seit 1980 bei Thyssen- Krupp. Er wohnt mit Frau und seinen drei Kindern dicht am Stahlwerk. Er sagt: „Es könnte sein, dass hier in sechs Jahren überhaupt keiner mehr Arbeit hat.“ So skeptisch sind aber nicht alle.

Derweil ist an Tor 2 des Edelstahlwerks Holz gestapelt für die wärmenden Öfen der Mahnwache. Matthias Hillbrodt von der Bezirksleitung der Gewerkschaft IG Metall: „Das Schlimmste konnte zwar verhindert werden. Aber für die Kollegen im Bereich der Flüssigphase ist es bitter. Wir werden hier vor Tor 2 weitermachen mit unseren Solidaritätsaktionen.“

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