Vaillant: Viel Sparpotenzial im Keller

Der Remscheider Heiztechnikbauer Vaillant will von der Energiewende profitieren. Der Trend geht zu Mini-Kraftwerken.

Remscheid/Düsseldorf. Mehr als drei Viertel aller Heizungen in deutschen Häusern sind nicht auf dem neuesten Stand. Wenn Carsten Voigtländer, Chef des Remscheider Heiz-, Lüftungs- und Klimaspezialisten Vaillant dies beklagt, spricht er freilich im Eigeninteresse des Herstellers.

Aber wie sich das Ersetzen des alten Heizkessels durch eine moderne Anlage auch für den Verbraucher rechnet, ist Teil zwei der Wahrheit. Am Beispiel eines 1985 gebauten, damals nach neuestem Stand der Technik beheizten Einfamilienhauses, rechnete der Manager Montag bei der Jahrespressekonferenz in Düsseldorf vor: Durch eine Modernisierung der Heizungsanlage könnten sowohl 34 Prozent der Primärenergie als auch ein ebenso hoher Prozentsatz der CO2-Emissionen eingespart werden.

In fünf bis sechs Jahren habe der Hauseigentümer die Investition durch die Energieeinsparung wieder heraus, sagt Voigtländer.

Die Remscheider Vaillant Group, die weltweit gut 12 000 Mitarbeiter beschäftigt — in Deutschland sind es 3500, davon allein in der Remscheider Zentrale 1900 — sieht in dem Bestreben nach einer Energiewende in Deutschland auch für sich einen Wachstumsmarkt. Man konzentriere sich auf erneuerbare Energien und hocheffiziente Gastechnologie.

Dabei spiele die Produktion von Wärme und Strom mit Kraft-Wärme-Kopplung eine zunehmend wichtige Rolle, sagt Voigtländer. Das Mini-Kraftwerk im Keller, mit dem der Hausbesitzer Strom und Wärme produziert, soll in rund 30 000 deutschen Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie in Gewerbebetrieben bereits Wirklichkeit sein. Springen in Zukunft mehr Menschen auf den Zug, dürften demnächst auch Hausbesitzer ihren überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einspeisen.

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