Verdi droht Eon mit Streiks auch in Kraftwerken

Berlin/Düsseldorf (dpa) - Im Tarifkonflikt beim größten deutschen Energiekonzern Eon droht Verdi mit einem unbefristeten Streik bis hin zu den Kraftwerken.

Mit Vorwarnungen an Eon solle aber sichergestellt werden, dass der Konzern dementsprechend Strom von der Konkurrenz zukaufen könne und dass es nicht zum „Blackout“ - einem plötzlichen Stromausfall - komme, sagte ein Verdi-Sprecher am Freitag in Berlin.

Für die rund 30 000 Eon-Beschäftigten in Deutschland fordern Verdi und IG BCE 6,5 Prozent mehr Geld. Eon bot zuletzt 1,7 Prozent. Die Gewerkschaften hatten die Verhandlungen am Mittwoch nach drei ergebnislosen Runden für gescheitert erklärt. Die Urabstimmung wird bereits vorbereitet. Sollten die Arbeitgeber in dieser Zeit kein wesentlich höheres Angebot vorlegen, droht nach Angaben von Verdi der erste unbefristete Streik in der privaten Energiewirtschaft Deutschlands.

„Wir werden bei einem Streik die Kraftwerkskapazitäten deutlich zurückfahren. Wir werden aber auch Vorkehrungen treffen, dass es nicht zu Stromausfällen kommen muss, sondern der Konzern rechtzeitig weiß, wann und in welchem Umfang er auf dem freien Markt zukaufen muss“, erläuterte der Sprecher der Gewerkschaft. Um einen Streik noch abzuwenden, blieben den Arbeitgebern allerdings nur wenige Wochen bis zur Urabstimmung Zeit, um ein neues Entgelt-Angebot vorzulegen.

Bislang hat es in der privaten Energiebranche der Bundesrepublik nach Angaben von Verdi nur sehr wenige Warnstreiks gegeben: Bei Eon 2008 und Anfang 2013, bei RWE Ende 2010 und Anfang 2011.

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