Wegfall von 1300 Stellen: Klöckner & Co auf Sparkurs

Duisburg (dpa) - Wegen der schlechten Wirtschaftslage in Europa will der Stahlhandelskonzern Klöckner & Co deutlich mehr Stellen streichen als bislang geplant. Statt 700 sollen nun 1300 Jobs wegfallen, kündigte das Unternehmen in Duisburg an.

Das wären rund zwölf Prozent der gesamten Belegschaft.

Zur Jahresmitte hatte das Unternehmen weltweit knapp 11 200 Mitarbeiter. Der zusätzliche Personalabbau sei ausschließlich für die jeweiligen Landesgesellschaften in Spanien, Frankreich und Osteuropa geplant, die besonders unter der schwachen Wirtschaftslage litten, hieß es.

Unrentable Standorte sollen geschlossen werden. Aus Osteuropa werde sich das Unternehmen ganz zurückziehen, kündigte eine Sprecherin an. „Deutschland ist davon nicht betroffen“, sagte Vorstandschef Gisbert Rühl. Die Sparmaßnahmen sollen das operative Ergebnis (EBITDA) um rund 90 Millionen Euro verbessern, bislang waren 70 Millionen angestrebt.

Im zweiten Quartal stand für den Duisburger Stahlhändler unter dem Strich ein Verlust von 38 Millionen Euro. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen noch 5 Millionen Euro verdient. Die schwache Nachfrage und sinkende Stahlpreise drückten nun stark auf das Ergebnis. Hinzu kamen eine Abschreibung auf die Brasilien-Tochter sowie die Kosten für das laufende Sparprogramm, das nun noch einmal verschärft wird.

Der Umsatz legte dank eines besser laufenden Geschäfts in den USA im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro zu. Das operative Ergebnis brach dagegen um fast die Hälfte auf 33 Millionen Euro ein. Damit entwickelte sich das Quartal schlechter als erwartet. Angestrebt waren 50 bis 60 Millionen Euro.

Für den weiteren Jahresverlauf hat das Unternehmen kaum Hoffnung auf Besserung. „Die Lage in Europa ist zunehmend angespannt und wir sehen die weitere Entwicklung weiterhin skeptisch“, sagte Vorstandschef Gisbert Rühl.

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