Westdeutsche Textilarbeiter bekommen mehr Geld

Bocholt (dpa) - Die rund 120 000 Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie bekommen über die nächsten zwei Jahre verteilt fünf Prozent mehr Geld sowie Einmalzahlungen.

Gewerkschaft und Arbeitgeber einigten sich in der Nacht zum Mittwoch in der dritten Tarifrunde im westfälischen Bocholt auf einen entsprechenden Abschluss, wie beide Seiten mitteilten. Die IG Metall sprach von einem „deutlichen Einkommensplus“, das dennoch die Betriebe in schwieriger Zeit nicht überfordere. Die Arbeitgeber nannten die Einigung „gerade noch vertretbar“. Betroffen sind allein in NRW rund 25 000 Beschäftigte.

Im einzelnen steigen die Entgelte ab Mai 2013 um drei Prozent und ab Juni 2014 um weitere zwei Prozent. Zusätzlich bekommen die Textilarbeiter Einmalzahlungen von 60 Euro jeweils für die Monate Januar bis April 2013. Die Auszubildenden erhalten 25 Euro Einmalzahlungen und dann pauschal 50 Euro monatlich mehr. Mit diesem überproportionalen Anstieg solle die Branche für den Nachwuchs attraktiver werden, teilten die Tarifpartner mit. Der Tarif hat eine Laufzeit von 24 Monaten. Der bisherige Tarifvertrag war Ende Oktober ausgelaufen.

Die IG Metall hatte in den Verhandlungen fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt für nur ein Jahr Laufzeit gefordert und mit Warnstreiks gedroht. Der neue Tarifvertrag erlaubt Betrieben mit besonderen wirtschaftlichen Problemen, gegen eine Beschäftigungszusage und in Absprache mit den Betriebsräten die Einmalzahlungen zu kürzen, zu verschieben oder ganz zu streichen.

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