WestLB verkauft Kerngeschäfte der Readybank

Weiterer Vollzug beim Radikalumbau der WestLB: Zu einem unbekannten Preis gehen die Kerngeschäfte der Readybank an Berliner Landesbank und Deutsche Leasing - und die Sparkassen freuen sich.

Düsseldorf (dpa). Der Umbau der WestLB schreitet voran: Die einst einflussreiche nordrhein-westfälische Landesbank verkauft die Kerngeschäfte der Tochterfirma Readybank an die Landesbank Berlin sowie die Deutsche Leasing. Auf die Abgabe der Aktivitäten in den Sparten Autofinanzierungen und Konsumentenkredite im Volumen von 700 Millionen Euro hätten sich die beteiligten Parteien geeinigt, teilten WestLB und Readybank am Donnerstag mit.

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Aktivitäten der Readybank werden von der S-Kreditpartner GmbH übernommen, die zur Landesbank Berlin und Deutscher Leasing gehört. Beim Einkauf der Verbraucher wollen die Sparkassen künftig stärker mitmischen. Deshalb machten sie sich seit längerem für eine Zusammenführung der Readybank mit den entsprechenden Aktivitäten der Deutschen Leasing und der Landesbank Berlin stark.

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) begrüßte die Einigung. „Die Übernahme des Auto- und Konsumentenkreditgeschäftes der Readybank ... ist ein großer Erfolg für die Sparkassen-Finanzgruppe“, erklärte DSGV-Präsident Heinrich Haasis. Ihre Kredite vertreibt die Readybank vor allem über Sparkassen in Nordrhein-Westfalen. Über die beschlossene Transaktion, deren Abschluss für Mai 2012 erwartet wird, müssen abschließend noch die Gremien und Behörden entscheiden.

Die WestLB muss laut EU-Vorgaben die Readybank abgeben. Das mit den Sparkassen in Nordrhein-Westfalen aufgebaute Konsumentenkreditgeschäft könne nun unter einem neuen Dach fortgeführt werden, erklärte Readybank-Vorstandschef Heinz Mayer. Für einen großen Teil der rund 200 Mitarbeiter sei mit dem Verkauf die Zukunft gesichert worden. WestLB-Chef Dietrich Voigtländer bezeichnete den Verkauf als einen wichtigen Konsolidierungsschritt in der Sparkassen-Finanzgruppe.

Außerdem setzte die WestLB eine weitere Auflage der EU um. Derzeit verhandelt die WestLB mit dem Finanzinvestor Apollo in exklusiven Verhandlungen noch über den Verkauf der Immobilientochter Westimmo. Weiterhin stehen Teilverkäufe wie des Firmenkundengeschäfts an sowie die Herauslösung des Sparkassengeschäfts, das als Verbundbank künftig bei der Landesbank Hessen-Thüringen angedockt werden soll.

Aktivitäten, die bis zum 30. Juni 2012 nicht verkauft sind oder in das Sparkassengeschäft gehen, werden in die Abwicklungsbank EAA geschoben.

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