Womit 6000 Eon-Beschäftigte rechnen können

Betroffene wechseln in den Vorruhestand, eine Qualifizierungsgesellschaft oder gehen mit Abfindungen.

Düsseldorf. Eon 2.0 — so bezeichnet Deutschlands größter Energiekonzern den bislang radikalsten Umbau in der Firmengeschichte. Vor allem die Atomwende, aber auch massive Probleme im Gasgeschäft und hohe Kosten in der Verwaltung drücken auf die Margen des Unternehmens. Es geht quasi um eine Neuerfindung.

Der Abbau von 11 000 Stellen — davon 6000 in Deutschland — soll vor allem dazu dienen, Großinvestitionen in erneuerbare Energien zu ermöglichen. Bis 2016 sollen sieben Milliarden Euro in diesen Bereich fließen, zwei Milliarden davon in Offshore-Windparks in der Nordsee.

Mit dem weitgehenden Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen tragen nun auch die Gewerkschaften den Umbau mit. Die Details der Vereinbarung:

Beschäftigte bis einschließlich Geburtsjahr 1958 können vorzeitig aus dem Berufsleben ausscheiden. Sie erhalten dann bis zum 63. Lebensjahr 60 Prozent ihres Nettogehalts, danach gehen sie mit den üblichen Abschlägen in Rente.

Zudem bekommen die Betroffenen eine Einmalzahlung von 0,3 Bruttomonatsgehältern pro Beschäftigungsjahr (mindestens zwei, maximal fünf volle Monatsgehälter).

Wer freiwillig gegen eine Abfindung ausscheidet, bekommt 1,5 Monatsgehälter pro Beschäftigungsjahr. Wer also 15 Jahre bei Eon war, bekommt 22,5 Monatsgehälter.

Als dritte Option können Betroffene für höchstens zwei Jahre in eine interne Qualifizierungsgesellschaft wechseln. Sie erhalten weiter ihre vollen Gehälter und sonstige Leistungen des Konzerns.

Ziel ist die Weiterbildung und interne oder externe Vermittlung. Ein Verdi-Sprecher betonte, dass bei Eon freiwerdende Stellen, wenn möglich, mit diesen Kollegen zu besetzen seien. Wer keine neue Stelle findet, wechselt danach in eine Transfergesellschaft.

2013 und 2014 sollen Verdi zufolge je 200 Azubis unbefristet übernommen werden. Alle anderen, die 2013 fertig werden, sollen einen Ein-Jahres-Vertrag bekommen.

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