Zeitung: Finanzaufsicht prüft Banker-Boni rigoros

Frankfurt/Main (dpa) - Die deutsche Bankenaufsicht plant nach einem Zeitungsbericht rigorose Kontrollen der Gehälter und Boni in deutschen Banken.

Nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ bereitet die Aufsichtsbehörde Bafin in diesem Jahr in großem Umfang Sonderprüfungen der Fixgehälter und Leistungsprämien von Bankern vor. „Es ist wichtig, dass wir prüfen, wie die Banken den neuen Vorschriften für Vergütungssysteme nachkommen“, sagte Raimund Röseler, Bafin-Exekutivdirektor für Bankenaufsicht, dem Blatt.

Laut Zeitung ist damit zu rechnen, dass vor allem die gut 20 Banken kontrolliert werden, die von der Aufsicht als „bedeutsam“ geführt werden: Kreditinstitute mit einer Bilanzsumme von mehr als 10 Milliarden Euro und einem besonders umfangreichen, komplexen oder internationalen Geschäft. Detailliertere Auskünfte waren von der Behörde nicht zu erhalten: „Wir möchten uns ungern in die Karten schauen lassen.“ Entdecken die Sonderprüfer Rechtsverstöße, muss die Bank sie umgehend beseitigen - sonst drohen Bußgelder oder gar ein Verbot, unangemessene Boni auszuzahlen.

Seit Ende 2010 gelten strengere Vorschriften für Bankervergütung. Bis dato hielt sich die Bafin, die oberste staatliche Kontrollinstanz für Kreditinstitute, mit Sonderprüfungen zurück. Nun bezweifele sie offenbar, dass alle Banken die strengeren Regeln umgesetzt haben, schreibt die Sonntagszeitung. Die strengeren Vergütungsregeln waren eine Folge der Finanzkrise, die durch exorbitant hohen Bonus-Systeme befeuert wurde.

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