ZEW-Index auf tiefstem Stand seit Oktober 2008

Mannheim (dpa) - Die Konjunkturaussichten sind laut deutschen Finanzexperten so finster wie seit mehr als drei Jahren nicht. Die ZEW-Konjunkturerwartungen sanken um 6,9 Punkte auf minus 55,2 Zähler, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte.

Der Indikator sank damit bereits den neunten Monat in Folge und stärker als erwartet. Ein noch niedriger Stand des ZEW wurde zuletzt im Oktober 2008 verzeichnet. Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten mit einem schwächeren Rückgang auf minus 52,5 Punkte gerechnet.

Die Regierungskrisen in Italien und Griechenland dürften zu dem Rückgang beigetragen haben, so die ZEW-Experten: „Der Welthandel schwächt sich ab und die Schuldenproblematik im Euroraum und in den Vereinigten Staaten legt sich wie Mehltau auf die Konjunktur“, sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz.

Auch zur künftigen Lage äußerten die Experten sich kritisch. „Die Risiken könnten noch gewichtiger werden“ und das Wachstum in Deutschland könne weiter beeinträchtigen. Die Lagebeurteilung gab weiter nach. Sie sank um 4,2 Punkte auf 34,2 Zähler.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sanken um 7,9 Punkte und liegen nun bei minus 59,1 Punkten. Der Lageindiaktor für den Euroraum verschlechterte sich ebenfalls und sank um 8,1 Punkte auf minus 39,8 Punkte.

Für den Indikator hat das ZEW zwischen dem 29. Oktober und dem 14. November 278 Analysten und institutionelle Anleger befragt.

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