Zypern-Hilfen könnten 17,5 Milliarden Euro kosten

Nikosia (dpa) - Das Hilfspaket für Zypern könnte sich auf insgesamt 17,5 Milliarden Euro belaufen. Diese Zahl bestätigte indirekt der Finanzminister des Inselstaates, Vassos Shiarly, am Donnerstag nach der Übergabe des Etats für 2013 an den Parlamentspräsidenten Giannakis Omirou.

Zypern steht gerade in Verhandlungen mit der Troika von Europäischer Union, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) über Hilfskredite bis 2016. Zuletzt war von zehn Milliarden Euro Hilfsgeldern die Rede. Die Zahl 17,5 Milliarden soll erstmals auf einer Sitzung der zyprischen Parteichefs unter dem Vorsitz von Staatspräsident Dimitris Christofias am Mittwoch gefallen sein, berichten die Medien des Landes unter Berufung auf Quellen im Finanzministerium in Nikosia.

Shiaryi wollte diese Zahl weder dementieren noch bestätigen, sondern sprach von einem Missverständnis. „Diese Zahl ist nichts neues, sondern das, was wir in der Vergangenheit auch schon genannt hatten.“ Man müsse zur Summe für die Rekapitalisierung der Banken in Höhe von zehn Milliarden weitere sechs Milliarden für die Bedienung von Altschulden und 1,5 Milliarden für das laufende Haushaltsdefizit bis 2016 rechnen. „Folglich kommen wir auf rund 17 Milliarden, wenn das die Zahl ist, die Sie suchen“, sagte der Minister.

Er gehe davon aus, dass das zyprische Hilfeersuchen aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem nächsten ordentlichen Treffen der Eurogruppe am 3. Dezember zur Sprache kommen wird. Die Verhandlungen stünden kurz vor dem Abschluss. Ähnlich hatte sich Staatspräsident Dimitris Christofias bereits am Donnerstagmorgen geäußert.

Die dritte und bislang letzte Verhandlungsrunde mit der Troika war in der Nacht zum Donnerstag ohne endgültiges Ergebnis zu Ende gegangen. Weiterhin strittig sind Shiarly zufolge die Privatisierung der Telekomgesellschaft Cyta, die Frage der Verwendung der Gewinne aus dem Erdgasgeschäft und die automatische Anpassung der Gehälter an den Lebenshaltungskosten-Index.

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