Colonia-Großbrand: Feuer wurde nach Einbruch gelegt

Die Polizei ist sicher: Es war Brandstiftung. Schon am Dienstag vergangener Woche hatten Kriminelle das Rolltor der Halle aufgebrochen.

Colonia-Großbrand: Feuer wurde nach Einbruch gelegt
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Detaillierte Ergebnisse konnten die Ermittler am Mittwoch nach dem Großbrand in der Firma Fabatec-Hartchrom in der Nacht zu Dienstag noch nicht präsentieren. Doch die wesentliche Erkenntnis steht bereits fest: Es war Brandstiftung.

Colonia-Großbrand: Feuer wurde nach Einbruch gelegt
Foto: Barbara Sarx

„Der Brand ist gelegt worden“, teilte ein Sprecher der Kreispolizei in Bergisch Gladbach auf Anfrage des Bergischen Volksboten mit. Die Ermittler konnten das Gebäude im Gewerbepark Colonia erst am Mittwoch Mittag näher unter die Lupe nehmen — wegen der großen Hitze, die noch entsprechende Nachwirkungen hatte. Und selbst das war ein gefährliches Unterfangen: Das Dach, so stellten Statiker nämlich ebenfalls fest, ist nach dem Brand einsturzgefährdet. Das Betreten ist somit von den Behörden untersagt worden, auch für Eigentümer und Betreiber.

Den Brandermittlern des Kriminalkommissariats gelang es dennoch, eine wichtige weitere Erkenntnis zu gewinnen: Bevor das Feuer gelegt wurde, waren einer oder mehrere Täter in das Gebäude eingebrochen. Entsprechende Spuren seien zweifelsfrei ausgemacht worden.

Ausführlichere Informationen will die Polizei am Donnerstag mitteilen. Möglicherweise auch dazu, ob das Feuer an mehreren Stellen gelegt wurde. Bis zu einer umfangreicheren Spurensicherung müssten die Ermittler aus Sicherheitsgründen allerdings selbst noch warten.

Auch die Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde haben erste Ergebnisse zusammengetragen. Demnach sind die Elektrolysebäder des Betriebs, in denen Metall verchromt wird, durch das Löschwasser übergelaufen. Allerdings sei die Halle laut Kreissprecher Alexander Schiele mit „guten Schutzmechanismen“ ausgestattet. Durch Schwellen sei womöglich ein größerer Umweltschaden verhindert worden.

Dennoch konnten die Mitarbeiter aufgrund der Gefahr durch die Statik noch keine genauen Erkenntnisse darüber gewinnen, ob möglicherweise dennoch etwas versickert ist. In den kommenden Wochen sollen deshalb regelmäßige Proben von den Mitarbeitern der Behörde gezogen werden.

Überprüft worden ist auch, ob alles mit rechten Dingen zugegangen ist in dem Betrieb vorher. Doch es ist alles im grünen Bereich. Schiele: „Die Anlagen sind nach dem Wasserrecht genehmigt gewesen.“

Unklar ist, wie hoch der Schaden durch den nächtlichen Brand im Luisental ist. Für Halleneigentümer Michael Schwarz hängt das auch davon ab, ob nur das Dach des ausgebrannten Gebäudes erneuert werden muss. „Für mich als Laie sehen die Mauern recht unbeschädigt und stabil aus.“ Aber das müssten die Sachverständigen klären.

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