Kampf um die Wertstoffe im Müll

Der BAV will den gewerblichen Sammlern mit neuen Angeboten Paroli bieten.

Burscheid. Der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV) will den gewerblichen Sammlern die Wertstoffe im Müll nicht kampflos überlassen. Darum sollen in den nächsten Wochen in Burscheid mehrere Sammelcontainer für Altkleider und Schuhe sowie als Pilotprojekt auch drei Container für die Entsorgung elektronischer Kleingeräte aufgestellt werden.

Durch das seit Juni gültige neue Kreislaufwirtschaftsgesetz haben sich die Bedingungen für gewerbliche Sammlungen geändert. Waren sie bisher nur sporadisch zulässig, dürfen sie jetzt auch dauerhaft und mit vertraglichen Vereinbarungen erfolgen. Voraussetzung ist, dass sie dem öffentlichen Interesse nicht entgegenstehen.

Das kann aber nur geltend gemacht werden, wenn die Kommunen selbst oder wie im Falle Burscheids der mit der Abfallentsorgung beauftragte BAV auf demselben Gebiet tätig sind. Andernfalls könnten Private sich die Rosinen herauspicken „und für den kümmerlichen Rest müssten die Bürger teuer bezahlen“, sagt Christoph Rösgen vom BAV.

In Leichlingen hat der Verband schon mit dem Aufstellen der Container begonnen. Auch für Burscheid sollen um die zehn Altkleidercontainer angeschafft werden. Die Leerung und Vermarktung übernimmt die Leverkusener Avea im BAV-Auftrag. Am Buswendeplatz Höhestraße, in der Industriestraße und an der Max-Siebold-Halle werden testweise auch diebstahlgesicherte Container für Elektroschrott aufgestellt.

Die Altkleidersammlung erfolgt laut BAV in Abstimmung mit den Organisatoren karitativer Sammlungen wie dem Deutschen Roten Kreuz, das regelmäßig auch in Burscheid zu Altkleiderspenden aufruft. Diese Organisationen haben nämlich selbst keine rechtliche Handhabe, sich gegen die zunehmende kommerzielle Konkurrenz zu wehren.

Diese geht derweil nach Beobachtung des BAV immer massiver vor — sei es durch das gezielte Abgrasen des Stadtgebiets am Vorabend kommunaler Sammlungen, durch Schrottsammler oder an den Häusern verteilte Waschkörbe. Auch Straftaten wie das Herausbrechen der Kompressoren aus Kühlgeräten, die für den Sperrmüll vorgesehen sind, nehmen offenbar zu.

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